2023-09-05

Eine ehrliche Bestandsaufnahme

„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ (Matthäus 7,16)

Wir haben kein Recht, die Motive und Gedanken unseres Nächsten zu richten, außer wenn sie sich in Werken und Worten offenbaren. Das Innere müssen wir Gott überlassen, aber das Äußere können und müssen wir beurteilen.

Ich möchte euch heute zur Selbstprüfung anleiten. In Galater 5,22 nennt Paulus neun verschiedene Früchte des Geistes, die bei uns ge­funden werden sollen. Wir wollen uns fragen, wie es damit bei uns steht.

Hast du die Frucht der Liebe gebracht? Ich frage nicht, ob du über die Liebe sprechen kannst, sondern ob du sie ausstrahlst. Ich frage nicht, ob du die Liebe auf der Zunge führst, sondern ob sie dein Herz regiert.

Liebst du Gott, wie das Kind den Vater liebt? Liebst du den Herrn Jesus, der dich mit seinem Blut erkauft hat? Was weißt du von der Liebe zu den Brüdern? Wie steht es mit der Liebe zum Werk des Herrn? Kannst du ruhig dasitzen und dich da­mit zufriedengeben, errettet zu sein, während deine Nachbarn zu Tausenden verlorengehen? Ist diese Frucht der Liebe bei dir zu se­hen? Wenn nicht, so gilt für dich das Wort Jesu: „Jegliches Schoß an mir, das keine Frucht bringt, nimmt er weg.“

Dann kommt die Freude. Ist dir dein Christentum nur eine Sache der Pflicht, eine schwere Kette, die du wie ein Verbrecher schleppen musst? Oder ist es dir wie eine Harfe, nach deren Tönen du singst? Kennst du die Freude am Herrn?

Empfindest du Freude, wenn du die Verheißungen im Wort Gottes liest? Hast du Freude beim Gebet im Kämmerlein, eine Freude, wie sie die Welt nicht geben, aber auch nicht nehmen kann? Wer nie über die Sünde getrauert hat, hat sie nie wirklich bereut; aber wer sich nie über die Vergebung gefreut hat, kann auch das Kreuz nicht gesehen haben.

Hast du Geduld? Wenn bei der Bekehrung keine Veränderung in deinem Temperament stattgefunden hat, so hat überhaupt keine Veränderung bei dir stattgefunden; und es ist notwendig, dass du zu Gott gehst und ihn bittest, ein gründliches Werk in dir anzufangen, denn es ist noch kein Gnadenwerk in dir geschehen. Wenn wir fruchtlos erfunden werden, dann wehe uns!

C.H.S.


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