2020-05-19

Eine wichtige Frage – und eine passende Antwort!

Jemand, der sich vor Kurzem bekehrt hat, wünscht dem Herrn zu dienen. Was würdest Du ihm raten, wie er beginnen kann?

Ich würde alle jungen Gläubigen dazu ermuntern, dem Herrn zu dienen, indem sie einfach das - gemäß Seiner Bestimmung über ihr Leben - Nächstliegende tun. „Das Nächstliegende zu tun“, ist ein sehr gesundes Motto - wenngleich es auch die Regel ist, genau dies nicht tun zu wollen.

Vor Jahren lebte in einer bergigen Gegend Virginias ein einfaches Dienstmädchen, das in seinem Leben nur drei Monate lang zur Schule gegangen war. Es verdiente vier Dollar im Monat. Davon spendete es einen Dollar an die Kirche und einen weiteren für die Auslandsmission. Damit war es in beiderlei Hinsicht die größte Spenderin am Ort. Die beiden anderen Dollars erhielt der Vater, der sehr arm war und eine große Familie hatte. Es kleidete sich selbst, indem es Näharbeiten annahm, die es spätabends erledigte.

Ein ernster Diener besuchte den Ort. Unterbringungsmöglichkeiten waren rar, und so wurde ihm die Kammer des Mädchens zur Verfügung gestellt. Auf dem Tisch lag ihre Bibel. Er öffnete sie und sah, dass auf fast jeder Seite etwas markiert war. Was ihn jedoch am meisten berührte, war die Anmerkung zu dem Vers „Geht hin in die ganze Welt …“ (Mk 16,15). In festen, klaren Buchstaben stand dort: „O, wenn ich nur könnte!“

Am folgenden Tag sprach der Diener mit der jungen Schwester darüber, worauf sie in Weinen ausbrach, so dass er zunächst nichts aus ihr herausbringen konnte, aber etwas später erfuhr er die Geschichte:

Im Alter von vierzehn Jahren bekehrte sie sich. Daheim fand sie ein Blatt, das herumlag: „Chinas Ruf nach dem Evangelium“. Niemand wusste, woher der Zettel kam. Doch dies beflügelte nun all ihre Gedanken. Zehn Jahre lang betete sie darum, dass der Herr sie nach China senden möchte.

Dann ging jedoch eine Veränderung in ihr vor. Erst zwei Wochen zuvor war sie zu der Überzeugung gekommen, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Es war wohl der Wille des Herrn für sie, eine Missionarin in der Küche zu sein. Sogleich lautete ihr Gebet: „Mache mich willig, in der Küche eine Botin für Dich zu sein“. Und der Herr hat dieses Gebet erhört.

Zehn Jahre lang hatte sie sich nach dieser großen Sache gesehnt, die kleinen Dinge dabei aber nicht vernachlässigt, wie ihre Arbeit bewies. So wurde sie letztlich willens, das Geringe anzunehmen, nämlich in ihrem kleinen Bereich als Küchenmagd ein Licht für den Herrn zu sein. Und nun sandte der Herr sie zu einem sehr gesegneten Dienst in China aus! Der Diener erhielt die Überzeugung, dass er speziell von Gott dazu gesandt worden war, um ihr zu helfen. Und sie ging tatsächlich nach China.

F.B.H.


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