Glaube trotz Wohlstand
„Durch Glauben dachte Joseph sterbend an den Auszug der Söhne Israels und gab Befehl wegen seiner Gebeine.“ (Hebräer 11,22)
Ich nehme an, dass Joseph wenigstens 60 oder 70 Jahre lang in der hohen Stellung eines Vizekönigs von Ägypten stand, mit allem Reichtum dieses großen Volkes zu seinen Füßen. Dennoch blieb er die ganze Zeit über dem Glauben seiner Väter treu.
Möge Gott euch, die ihr in hohen Stellungen seid, die gleiche Treue geben! Vergeßt nicht, dass Joseph während eines großen Teils dieser Zeit keinen Glaubensgenossen hatte, mit dem er verkehren konnte. Welche Prüfung muss das für ihn gewesen sein!
Ich habe Leute gekannt, die ein warmes Herz für Christus hatten, solange sie mit eifrigen Christen zusammen lebten. Sie waren sehr tätig, solange sie einen lebendigen Prediger hatten, erlitten aber Schiffbruch, wenn sie aus der christlichen Gemeinschaft herausgenommen oder gezwungen wurden, unter einer kalten Predigt zu sitzen.
Joseph lebte an einem Ort, wo kein Gebet im Hause war, kein Freund, mit dem er ein Wort sprechen konnte, keiner, der etwas von Gott oder von dem Bund wusste, den er mit seinem Volk gemacht hatte.
Er war ganz allein in der Mitte eines götzendienerischen Volkes, mit allen Versuchungen Ägyptens vor sich. Er war im Besitz großer Reichtümer und Schätze und wurde ständig versucht, so zu leben wie alle andern. Dennoch hielt er sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn, und starb zuletzt voll zuversichtlichen Glaubens an den Gott seiner Väter.
Ich möchte euch alle, die ihr den Herrn wirklich liebt, drängen, danach zu streben, dass das Werk der Gnade in euch so tief, so wahr, so gründlich sein möge, dass, wenn Gott Könige aus euch machen würde, ihr nicht stolz würdet, und wenn ihr allen Versuchungen der Welt ausgesetzt würdet, ihr auch allen widerstehen könntet.
Die Macht von Josephs Glauben bewies sich reichlich im Triumph über seine weltlichen Umstände.
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