2023-08-24

Gläubiges Beten

„Und siehe, eine kananäische Frau, die aus jenem Gebiet hergekommen war, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen. Er aber antwortete ihr nicht ein Wort.“ (Matthäus 15,22.23a)

»Und er antwortete ihr kein Wort.« Würden wir so schrecklich abgewiesen, dann verlören wir schnell den Mut, sodass wir mit dem Beten aufhörten. Denn es ist kein Scherz, wenn das Gewissen aufsteht und spricht:

»Ach, du gehörst gar nicht zu denen, die beten dürfen. Du gehörst nicht zu Christus. Lass andere beten, dich wird unser Herr nicht anhören. Du hast keinen Glauben und bist für ein so hohes Werk zu gering. Vielleicht bist du gar nicht erwählt und darfst nicht vor Gott treten.« Mit solchen Gedanken kann uns der Teufel zur Verzweiflung bringen, denn das ist ein sehr harter Stoß.

Nun sieh aber hier auf diese arme Frau und lerne von ihr! Sie geht hin und sieht all dieses nicht, sie ist wie blind im Geist, dass sie gar nicht daran denkt, dass sie eine Heidin und er ein Jude ist. Denn das Vertrauen ihres Herzens auf Christus ist so groß, dass sie sich sagt: »Er wird mich nicht verlassen.«

Mit diesem Glauben löscht sie allen Zweifel aus, auch dass sie eine Heidin ist. Das könnte sie ohne Glauben niemals tun. Wäre sie ohne Glauben, meinte sie, alles Beten sei vergebens. Dann spräche sie: »Mag sein Volk beten, dir bringt das alles nichts«, und hätte das Beten ganz aufgegeben.

Denn wer nicht glaubt, kann nicht beten.

M.Lt.


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