Gott hat einen Weg für dich – Unergründliche Wege
„Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unergründlich seine Wege!“ (Römer 11,33)
Gott führt uns manchmal Wege, die wir nicht verstehen können. So war es auch bei dem Volk Israel. Gott führte sie einen Weg, der menschlich gesprochen in eine Sackgasse mündete. Plötzlich standen sie vor dem Ufer des Roten Meeres. Zur Rechten Berge, zur Linken Berge und hinter ihnen der Pharao mit seinen Soldaten, die immer näher kamen.
Die Israeliten verstanden in diesem Augenblick die Welt nicht mehr. Warum hatte Gott sie ausgerechnet diesen Weg geführt? Es machte menschlich gesehen überhaupt keinen Sinn. Alles schien hoffnungslos verloren zu sein.
Solche Gedanken können auch bei uns schon mal aufsteigen. Vielleicht bist du grade in einer Sackgasse und fragst dich, wie es weitergehen soll. Du verstehst Gott nicht mehr. Du verstehst Seinen Weg nicht mehr. Du verstehst Sein Handeln nicht mehr.
Dann kann ich dir sagen: Du bist in guter Gesellschaft. Denn so ist es schon vielen vor dir ergangen und so ergeht es auch vielen Gläubigen in dieser krassen Zeit, in der wir heute leben. Aber weißt du, wir müssen Gott auch gar nicht immer verstehen. Denn Er sagt selbst in Seinem Wort: „Wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege“ (Jes 55,9).
Wichtig ist, dass wir im Glauben ergreifen, dass Gott unseren Weg kennt - auch wenn wir vielleicht von den Umständen überwältigt sind und nicht mehr weiter wissen. David hat das erlebt und gesagt: „Als mein Geist in mir ermattete, da kanntest du meinen Pfad“ (Ps 142,4). Das hat ihn getröstet - und dieses Bewusstsein soll auch uns trösten!
Elisabeth Elliot hat mal sehr treffend gesagt: „Ich brauche den Weg nicht zu kennen. Ich brauche nur dem Führer zu vertrauen.“
Gleichzeitig sind Gottes Wege manchmal einfach unergründlich. Asaph hat das wie folgt beschrieben: „Im Meer ist dein Weg, und deine Pfade sind in großen Wassern, und deine Fußstapfen sind nicht bekannt“ (Ps 77,20).
Plötzlich geschieht ein Unfall, plötzlich kommt eine Krankheit, plötzlich stirbt jemand, wir erleben eine große Enttäuschung - Gott lässt diese Dinge zu. Und auf die Frage „Warum?“ gibt es keine Antwort.
Trotzdem bleibt es jederzeit wahr, was in 5. Mose 32,4 steht: „Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht.“
Es gibt ein interessantes Buch mit dem Titel: „Trotzdem macht Gott keinen Fehler.“ Und in diesem Buch geht es einen Bruder in Christus, der in Russland aufgrund seines Glaubens viel gelitten hat und durch sehr schwere Zeiten gegangen ist.
Asaph sagt in Vers 14: „Gott, dein Weg ist im Heiligtum. Wer ist ein großer Gott wie Gott?” (Ps 77,14). Gottes Weg beginnt bei Gott und er endet auch wieder in Seiner Gegenwart. Er entspringt Seiner Weisheit und Liebe und führt zu einem guten Ziel - auch wenn er zwischenzeitlich durch große Wasser führt, wo die Spuren nicht nachvollziehbar sind und wir ihn nicht verstehen.
Aber wir müssen unbedingt festhalten: Gott ist erhaben in Seiner Weisheit. Er macht keine Fehler! Deshalb sagt Asaph später auch: „Wer ist ein großer Gott wie Gott?“ Gott sieht unseren Weg aus dem Blickwinkel der Ewigkeit - und das übersteigt unseren Horizont.
Wir dürfen deshalb an die Worte des Apostels Paulus denken: „Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unergründlich seine Wege!“ (Röm 11,33).
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