2019-08-06

Großer Glaube (1)

„Wahrlich, ich sage euch, selbst nicht in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.“ (Mt 8,10)

„O Frau, dein Glaube ist groß.“ (Mt 15,28)

Wir leben in einer Welt des Misstrauens und der Feindschaft gegen Gott. Auf diesem dunklen Hintergrund strahlt der lebendige Glaube, der sich auf den Allmächtigen Gott und sein unveränderliches Wort stützt, umso heller hervor und erfreut das Herz Gottes! „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen“ (Heb 11,6)!

Gott freut sich darüber, wenn wir großen Glauben haben - denn wir ehren Ihn, wenn wir Ihm heute noch zutrauen, dass Er Großes zu tun vermag und wenn wir unser Vertrauen rückhaltlos auf Ihn setzen! In den Evangelien spricht der Herr Jesus zwei Mal von großem Glauben: Einmal in Verbindung mit einem Hauptmann und ein anderes Mal bei einer kanaanäischen Frau - beide gehören nicht zum Volk Israel! 

Der Hauptmann

Der Diener eines römischen Hauptmanns wird krank und liegt im Sterben. Der Hauptmann wendet sich im Glauben an den Sohn Gottes und sendet Älteste der Juden zu Ihm, die Ihn bitten, zu kommen und den Knecht gesund zu machen. Als der Hauptmann erfährt, dass Jesus seiner Bitte nachkommt und sich auf den Weg zu ihm macht, geht er einen weiteren Glaubensschritt: Er sendet seine Freunde zum Herrn, mit dem Auftrag, Ihm zu sagen, dass Er nicht in das Haus zu kommen braucht, da er sich unwürdig fühlt, so eine erhabene Person unter seinem Dach zu empfangen. Stattdessen soll der Sohn Gottes einfach - dort wo er gerade ist - ein Wort sprechen, um den Kranken auf diese Weise aus der Entfernung zu heilen.

Dieser Mann ergreift im Glauben etwas von der Größe und Erhabenheit des Herrn Jesus. Gleichzeitig bekommt er einen Eindruck seiner eigenen Nichtigkeit. Deshalb ist er tief beeindruckt, als der Sohn Gottes sich Ihm in Gnade zuwendet. John Nelson Darby hat treffend dazu gesagt: „Der Glaube macht immer demütig, denn er erhöht den Gegenstand des Glaubens.“ Ungeheuchelter Glaube, der groß von Gott denkt und von Seiner Größe beeindruckt ist, gibt auch dem Menschen immer den richtigen Platz.

Es ist interessant, wie der Hauptmann argumentiert. Er schlußfolgert von dem, was er von der Größe des Sohnes Gottes im Glauben erkannt hat, auf die Lösung des Problems. Sein Glaube an das gewaltige und wirksame Wort gründet sich auf den Glauben an die Person, die das Wort ausspricht. Wenn schon er, als römischer Befehlshaber, seinen Knechten Befehle erteilen kann, warum sollte Jesus das dann nicht auch tun können, da Er doch viel mächtiger ist? Er sagt hier mit anderen Worten: „Diener warten auf meinen Befehl, aber Krankheiten auf den Deinen.“

Der Herr ist über den Glauben des Hauptmanns nicht überrascht - denn Ihn kann nichts überraschen. Doch Er bewundert ihn, da es etwas sehr Besonderes und Seltenes ist, einen so lebendigen und erwartungsvollen Glauben zu finden. Wir können sicher sein, dass lebendiger Glaube, der Gott viel zutraut, auch heute noch bewundernde Freude im Himmel auslöst!

J.P.S.


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