2018-07-24

Im Schatten des Allmächtigen

„Der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand“ (Ps 121,5).

Im Garten der Seele wachsen nicht nur Blumen, sondern auch Farne. Die Blumen gedeihen am besten in der Sonne, die Farne am besten im Schatten.

Da ist der Farn der Geduld, der Farn der Ausdauer und der Farn der Sanftmut. Der große Gärtner unserer Seele freut sich an ihnen und ist entschlossen, sie davor zu bewahren, dass sie durch grelles Tageslicht zugrunde gehen.

Darum bringt er uns in den Schatten, den Schatten der Enttäuschung, den Schatten der Sorge oder den Schatten der Krankheit und der Schmerzen. Aber es ist ein segensreicher Schatten, denn es ist der „Schatten des Allmächtigen“. Und hier gedeihen die Farnkräuter prächtig, und der wolkenverhangene Tag läßt den Garten besonders schön werden.

Es kann keinen Schatten ohne Sonne geben, keine Nacht ohne den Tag. Über den Wolken ist der Himmel klar. Nur wer im Schatten ausruhte, eine Nacht durchwachte oder unter dichten Wolken gewandert ist, kann anderen den Pfad erhellen.

Unbekannt


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