Jonathan (4) – Der Sieg des Glaubens
Außerdem fühlte sich Jonathan in dem Bewusstsein seiner Seele mit dem Volke Gottes verbunden, weswegen er aussprechen konnte: „Steige hinauf, mir nach, denn Jehova hat sie in die Hand Israels gegeben" (1. Sam 14,12). Bei David beobachten wir die gleichen Charakterzüge, als er dem Riesen Goliath gegenübertrat: „Und die ganze Erde soll erkennen, dass Israel einen Gott hat... und er wird euch in unsere Hand geben" (1. Sam 17,46-47).
In beiden Fällen erkennen wir keine unabhängige Handlungsweise. Sie besaßen Glauben und handelten für das Volk und mit ihm, denn es war Gottes Volk. Bei Saul dagegen mangelte es völlig an diesen Gefühlen, und daher redet er von „meinen Feinden" (1. Sam 14,24). Lasst uns daher in allen unseren Arbeiten und Schwierigkeiten niemals vergessen, dass wir ein Teil einer göttlichen Einheit sind - des Leibes Christi!
Die große Mehrheit unserer Brüder mag sich vielleicht in einem niedrigen geistlichen Zustand befinden, aber nichtsdestoweniger sind sie unsere Brüder. In welchem Zustand auch die Kirche Gottes sein mag, sie bleibt immer das Eigentum Gottes hier auf Erden. Wir dienen daher zu ihrer Darstellung, zur Erbauung und zum Segen.
Jonathan bat Gott um ein Zeichen, welches Gott ihm gnädig gewährte. Die beiden Männer beschlossen, sich dem Feinde zu zeigen. Wenn der Feind sagen sollte: „Stehet still, bis wir zu euch gelangen", so wollten sie warten und sehen, was Gott tun würde. Wenn aber der Feind sagen sollte: „Kommet zu uns herauf", so wollten sie das als eine Versicherung Gottes für einen vollständigen Sieg Gottes annehmen.
Mögen auch wir die Belehrung aus diesen Zeichen nicht vergessen! „Kommet zu uns herauf" war die Sprache der selbstzufriedenen Sicherheit. Nur ein einziger Geröllblock würde mit Leichtigkeit zwei Männer vernichtet haben, welche mühevoll die Felsenhöhen erkletterten, aber die Philister fühlten sich so sicher, dass sie keinen Stein auf die beiden Männer herunterrollten, so tief war ihre Verachtung für diese beiden Kletterer!
Nichts wirkt tödlicher als menschliche Stärke und Sicherheit, aber nichts ist gesegneter als ein tiefes Bewusstsein der eigenen Schwäche und der Abhängigkeit von Gott! Mögen wir doch dies zunehmend erkennen und auch bei uns pflegen. Sobald nun Jonathan und sein Waffenträger oben anlangten, schlugen sie die Philister, und gleichzeitig verursachte Gott ein Erdbeben, so dass bei ihnen eine Panik entstand. Die Philister flohen in alle Richtungen und töteten sich dabei gegenseitig, so wirkte Gott zur Verwirrung und Niederlage des stolzen Feindes.
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