Kleine Dinge
„Denn wer verachtet den Tag kleiner Dinge?" (Sacharja 4,10)
Gott allein ist groß; aber auch was Er gibt und segnet, ist groß. Doch reicht Er auch Seine Gaben und Segnungen gern durch unscheinbare Mittel dar.
Als Er Seinen Sohn auf diese Erde herniedersandte, um zu suchen und zu retten, was verloren war, da ließ Er Ihn als Kindlein geboren werden, und zwar in Bethlehem, von dem geschrieben steht: „Und du, Bethlehem-Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ausgänge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her" (Micha 5,1). Und Jerusalem, „die Stadt des großen Königs", in der Gott Seine Wohnung aufschlug, liegt in dem kleinsten Erbteil der zwölf Stämme, im Lande Benjamin, „des Jüngsten" (Ps 68,27; Josua 18,21-28).
Dem Knaben Samuel im Hause Elis eröffnete Gott, was Er mit Israel tun würde. Und David, den jüngsten Sohn im Hause Isais, salbte Gott zum König und Retter Seines Volkes. Durch ein junges Mädchen aus Israel erweckte sich Gott in dunklen Tagen ein liebliches Zeugnis in Syrien zum Segen für den Feldherrn Naaman und wohl auch für dessen ganzes Haus (2. Kön 5). Und ebenfalls war es nur ein kleiner Knabe, der die fünf Gerstenbrote und die zwei Fische, mit denen der Herr die fünftausend Männer speiste, an den öden Ort mitgenommen hatte (Joh 6,9.10). Dass die Brote aus dem Korbe eines unscheinbaren Knaben kamen, hinderte den Herrn der Herrlichkeit nicht, durch sie Tausende zu speisen.
Wie schön sagt schon Jonathan im Kampf gegen die Philister: „Für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele zu retten oder durch wenige" (1. Sam 14,6)! Ähnlich sagte der König Asa in schweren Tagen im Gebet zu Gott: „Jehova! um zu helfen, ist bei dir kein Unterschied zwischen dem Mächtigen und dem Kraftlosen. Hilf uns, Jehova, unser Gott! denn wir stützen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir wider diese Menge gezogen" (2. Chr 14,11).
Aus den vielen anderen Stellen im Worte Gottes, die uns bezeugen, dass Gott in Seiner Gnade das Kleine nicht geringachtet, sei zum Schluss nur noch eine angeführt, die uns allen besonders wertvoll ist. Es ist das Wort, das der Herr den Gläubigen in Philadelphia zuruft: „Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand zu schließen vermag; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet" (Offb. 3,8).
Möge dieser Zuruf uns zur Ermunterung dienen, dass wir trotz des fortwährend zunehmenden Bösen um uns her und trotz all unserer Schwachheit die noch geöffnete Tür zur Ausbreitung des Wortes Gottes fleißig benutzen und so die gelegene Zeit auskaufen und zugleich treu festhalten am Worte des Herrn und an Seinem Namen, bis Er kommt. Wie bald wird dies sein!
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