2021-03-22

Mit Glauben und Erwartung beten

Warum betest du? Was motiviert dich dazu, zu beten? Hast du schon mal darüber nachgedacht?

Durch Gebet zeigen wir, dass wir Gott vertrauen. Die Bibel sagt: „Denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist.“ (Heb 11,6). Wir beten also nicht ins Blaue hinein, sondern mit der Erwartungshaltung, dass Gott uns hört und dass Er in Seiner Weisheit auf Gebet antwortet.

In Psalm 5,4 sagt David: „Früh wirst du, HERR, meine Stimme hören, früh werde ich dir mein Anliegen vorstellen und harren (ausschauen).“ Das ist ein sehr schönes Beispiel dafür, was ein lebendiges Gebetsleben kennzeichnet. David hat morgens früh gebetet und dann hat er während des Tages mit einer gewissen Erwartungshaltung nach der Gebetserhörung Ausschau gehalten.

Tun wir das auch? Nehmen wir Gott eigentlich noch ernst? Wenn man jemanden ernst nimmt, dann rechnet man mit ihm und dann verlässt man sich auf ihn. Weißt du mittags noch was du morgens gebetet hast? Wenn wir Gott wirklich ernst nehmen und Ihn konkret um Dinge bitten, dann sollten wir doch eigentlich wissen, worüber wir mit Ihm geredet und worum wir Ihn vor wenigen Stunden gebeten haben. Dann wäre es doch ganz normal, vertrauensvoll und gespannt durch den Tag zu gehen und nach Gebetserhörungen Ausschau zu halten.

Falls du vielleicht eher vergesslich bist, dann fang doch einfach mal an deine Gebetsanliegen, die du morgens vor Gott bringst, stichpunktartig aufzuschreiben und dann im Laufe des Tages immer mal wieder einen Blick drauf zu werfen - um nochmal dafür zu beten oder um zu sehen, ob Gott bereits geantwortet hat. Wenn Gott dann im Laufe des Tages auf ein Gebetsanliegen antwortet, dann kannst du einen Haken dahinter machen und Ihm für die Erhörung danken. Auf diese Weise kann dein Gebetsleben vielleicht lebendiger und erwartungsvoller werden, weil du bewusster mit Gott rechnest.

Micha hat gesagt: „Ich aber will ausschauen nach dem HERRN, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören“ (Micha 7,7). Das ist lebendiger Glaube, der auf Gott vertraut und etwas von Ihm erwartet. Habakkuk hat gesagt: „Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was ich erwidern soll auf meine Klage“ (Hab 2,1). Er hatte sein Herz vor Gott ausgeschüttet und jetzt war er gespannt darauf, wie und was Gott antworten würde. Sieht so dein Gebetsleben aus?

Vielleicht sagt jemand: Ich weiß noch ganz genau, was ich heute morgen gebetet habe, weil ich jeden morgen genau das Gleiche bete. Das zeigt, dass das Gebetsleben zu einem Gewohnheitsritual verkommen ist. Selbstverständlich dürfen wir immer wieder für eine Sache beten und das täglich tun. Aber der Herr macht uns dazu Mut, konkret zu sein in unseren Bitten (s. Lk 11,5-9). Wir sollen, neben den Dingen, für die wir regelmäßig beten, auch konkrete Anliegen für den Tag vor Gott bringen, wo wir abends prüfen können, ob Gott geantwortet hat oder nicht.

Oft ist unser Christenleben so eingefahren oder so langweilig, weil wir gar nicht mehr wirklich mit Gott rechnen und keine Erwartungen an Ihn haben. Doch Er freut sich darüber, wenn wir Ihn wieder neu ernst nehmen und wir Ihm das auch durch unser Gebetsleben zeigen.

Mose hat gebetet: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen.“ Lasst uns das auch wieder mehr beten und dann Ausschau halten, ob Gott uns etwas von seiner Herrlichkeit durch Sein Wort zeigt oder Er uns Sein herrliches Handeln während des Tages erleben lässt. Wenn wir mit Glauben und Erwartung beten, dann werden wir Gott wieder mehr erleben!

J.P.S.


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