Mit Ausdauer evangelisieren – Das Beispiel Noahs
Lebendiger Glaube wird sich immer konkret in unserem Leben zeigen. In Hebräer 11,7 lesen wir: „Durch Glauben bereitete Noah, als er einen göttlichen Ausspruch über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses.“ Gott hat Noah mitgeteilt, dass Er durch die Flut ein furchtbares Gericht über die Welt bringen würde. Noah nahm Ihn beim Wort und baute 120 Jahre lang ein Boot mitten auf dem Trockenen, wo weit und breit kein Wasser zu sehen war.
Wie viel Spott und Verachtung wird dieser Mann während der 120 Jahre von seinen Mitmenschen geerntet haben! Sie haben dem Prediger der Gerechtigkeit, wie er in 2. Petrus 2,5 genannt wird, nicht geglaubt, sondern einfach so weitergemacht. Sie haben gegessen, getrunken und geheiratet — bis zu dem Tag, an dem Noah mit seiner Familie in die Arche ging und Gott hinter ihnen zuschloss. Danach ist Sein furchtbares Gericht über die Menschen hereingebrochen und unzählige Seelen sind zur damaligen Zeit ums Leben gekommen.
Diese Begebenheit spricht genau in unsere Zeit hinein, denn auch wir wissen, dass in sehr kurzer Zeit ein furchtbares Gericht Gottes über diese Welt hereinbrechen wird. Petrus schreibt in 1. Petrus 4,17: „Was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium nicht gehorchen!“ Jetzt predigen wir Jesus als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt, aber in kurzer Zeit wird Jesus Christus als Richter auf diese Erde kommen.
Wir lesen in Offenbarung 6,16-17, dass die Menschen zu den Felsen und zu den Bergen sagen werden: „Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes; denn gekommen ist der große Tag seines Zorns, und wer vermag zu bestehen?“ Heute können wir die Menschen noch vor dem Schrecken des Herrn und vor dem Rennen ins Geschoss warnen. Aber es wird sehr bald für viele, viele Seelen auf ewig zu spät sein.
Was bedeutet das ganz konkret für uns? Vielleicht sagt Gott jemandem, dass er ab heute auf der Straße über einen gewissen Zeitraum regelmäßig das Evangelium predigen soll. Dann muss er sich darauf einstellen, so wie Noah von den Menschen ausgelacht zu werden.
Aber das ist nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass wir das tun, was Gott uns sagt. Wir sollen Seinem Auftrag auch folgen, auch wenn wir vielleicht über längere Zeit keine Frucht sehen. Er kann das trotzdem benutzen, um Seelen für die Ewigkeit zu retten.
Vielleicht sagt Gott einem jungen Gläubigen auch: „Lerne Chinesisch“, weil Er ihn irgendwann dazu gebrauchen möchte, nach China zu gehen und den Menschen das Evangelium zu bringen. Es mag sein, dass der junge Gläubige in diesem Moment überhaupt keine Möglichkeit sieht, nach China zu gehen. Dann geht es darum, das zu tun, was Salomo gesagt hat: „Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand“ (Spr 3,5).
Gott hat ein perfektes Timing für unser Leben. Unsere Aufgabe ist es, im Gehorsam das zu tun, was Er uns sagt. Auch auf den Missionsfeldern kommt es oft vor, dass man über längere Zeit keine Frucht sieht. John Paton, Adoniram Judson, James Fraser, William Carry und viele andere haben jahrelang gearbeitet, ohne dass sich Menschen bekehrt haben. Doch Gott möchte, dass wir treu das tun, was Er uns gezeigt hat. Denn dann werden wir irgendwann ernten, wenn wir nicht ermatten. Das macht Mut, mit Ausdauer zu evangelisieren!
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