Schlechte Vorbilder färben ab!
„Hütet die Herde, die bei euch ist […] nicht als solche, die über ihre Besitztümer herrschen, sondern die Vorbilder der Herde sind.“ (1. Petrus 5,2.3)
In der Zeit, in der Elia lebte, gab es im Volk Israel kaum gute Vorbilder. Stattdessen muss sich Elia in einem götzendienerischen Volk zurechtfinden. In 1.Könige 17 wird Er dann zum ersten Mal erwähnt. Er erscheint wie aus dem Nichts.
Plötzlich steht er vor dem mächtigsten Mann Israels, dem König Ahab, und sagt zu ihm: „So wahr der HERR lebt, der Gott Israels, vor dessen Angesicht ich stehe, wenn es in diesen Jahren Tau und Regen geben wird, es sei denn auf mein Wort!“ (1.Kön 17,1)
Das ist mal ein Frontaleinstieg, der sich gewaschen hat. Durch sein Erscheinen vor Ahab und seine prophetische Botschaft riskiert Elia buchstäblich sein Leben. Denn er tut nichts anderes, als diesem gewaltiger Herrscher und Oberhaupt Israels kühn und stark ins Gesicht das Gericht Gottes anzukündigen.
Das war schon starker Tobak. Wie kann sich ein Mann erdreisten, so einem mächtigen Mann so eine krasse Botschaft vorzustellen? Was gab Elia diesen Mut? Und was war eigentlich der Hintergrund für diese Botschaft?
Kurz zu dem traurigen Hintergrund, den wir eingangs schon kurz angedeutet hatten: Seit der Herrschaft Salomos hatte in Israel ein schlimmer geistlicher Verfall eingesetzt. Sieben Könige hatten seitdem regiert, von denen einer schlimmer war als der andere.
Und von Ahab, dem siebten, wird sogar ausdrücklich gesagt: „Und Ahab tat mehr, um den HERRN, den Gott Israels, zu reizen, als alle Könige von Israel, die vor ihm gewesen waren“ (1.Kön 16,33).
Die Bosheit Ahabs gipfelte darin, dass er Isebel, eine heidnische Götzendienerin, geheiratet hat, die 450 Propheten des Baal und 400 Propheten der Aschera an ihrem Tisch essen ließ. Also eine sehr böse Frau. Deshalb war der Götzendienst in Israel nicht nur salonfähig geworden, er wurde von den höchsten Regierungskreisen sogar aktiv gefördert. Aber alle, die an dem Gott Israels festhielten und Ihm allein folgen wollten, das waren in dieser Zeit sozusagen die bösen Fundamentalisten. Das kommt uns heute bekannt vor!
Und die vermeintlichen Fundamentalisten sollten zum Schweigen gebracht werden. Genau das hat Isebel auch versucht, indem sie die Propheten des HERRN verfolgt und zum Teil sogar getötet hat. Es war eine schreckliche Zeit. Vermischung mit anderen Völkern, Götzendienst, Unmoral - die Sünden des Königs und des Volkes schrien buchstäblich zum Himmel.
Übrigens war es damals oft so, dass der König bzw. Führer des Volkes durch sein Vorbild ganz massiv den Zustand des Volkes beeinflusst hat. In der Regel folgte das Volk seinem Vorbild. Führer im Volk Gottes haben eine ganz besondere Verantwortung - denn ihr Vorbild wird andere entweder in positiver oder in negativer Weise beeinflussen!
Deshalb schreibt Petrus den Ältesten: „Hütet die Herde Gottes, … nicht als solche, die über ihre Besitztümer herrschen, sondern die Vorbilder der Herde sind“ (1. Pet 5,2.3).
Wir sollen nicht blind irgendwelchen Führern folgen, nur weil sie vielleicht wie die Pharisäer damals ein großes Bibelwissen haben. Im Hebräerbrief wird gesagt, dass wir ihren Wandel, d.h. ihr praktisches Verhalten anschauen sollen. Und auch hier gilt wieder: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen!
Artikelreihe: Lektionen aus dem Leben Elias
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