2020-02-29

Segen aus Leiden

„Geliebte, lasset euch die unter euch entstandene Feuerprobe nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges; sondern je mehr ihr der Leiden Christi teilhaftig seid, freuet euch“ (1. Petrus 4,12).

David musste manche Stunde mit Warten zubringen. Als Folge davon entlockte er seiner Harfe nur um so schönere Töne. Und aus mancher Stunde, die wir in der Wüste warten müssen, wird ein Psalm des Dankens und Lobens entstehen, der das Herz der Verzagten ermuntern und unseren Vater im Himmel erfreuen wird.

Welche Vorbereitungszeit war für den Sohn Isais nötig, um solche Lieder hervorzubringen, wie sie zuvor nie auf Erden erklungen waren? Die Wut und Verfolgung Sauls veranlassten David, zu Gott um Hilfe zu schreien. Die Hoffnung auf Gottes Güte führte zu Liedern der Freude über seine mächtige Errettung, die er immer wieder erfahren durfte. Jeder Kummer schlug eine andere Saite seiner Harfe an, jede Erfahrung der Befreiung und Hilfe wurde ein weiteres Thema, Gott zu loben.

Ein Erlebnis der Angst weniger, ein Segen unbeachtet, eine Schwierigkeit oder Gefahr umgangen — all das würde einen großen Verlust in jenem wunderbaren Psalter bedeuten, in dem Gottes Volk heute noch den Ausdruck seines Leides und seines Lobes findet!

Auf Gott zu warten und Seinen Willen zu tun, bedeutet auch, die Gemeinschaft der Leiden Jesu zu erkennen und Ihm ähnlicher zu werden. Wenn nun das Gefäß erweitert werden soll, um mehr geistliches Verständnis aufnehmen zu können, erschrick nicht, wenn das Maß des Leidens, das dich erwartet, vergrößert wird.

Die göttliche Kraft des Mitleidens wird sich dann um so mehr auswirken, denn der Heilige Geist hat noch nie einen Menschen zu einem Stoiker gemacht, sondern macht die Herzen weich und empfindsam.

Unbekannt


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