Trennlinie der Jahrhunderte

„Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ (Apg 2,4)

Der Heilige Geist hat aus den ersten Jüngern, die vorher furchtsam und verzagt waren, mutige und Männer gemacht, die wahren Feuereifer für den Herrn zeigten.

Wenn man durch die Seiten des Neuen Testamentes eine Linie ziehen würde, könnte man auf der einen Seite ein hohes Maß an geistlicher Kraftlosigkeit finden, während man auf der anderen Seite einen Überfluss von geistlicher Frische sehen würde. Diese Linie verläuft direkt durch einen Obersaal, in dem eine Gruppe von Menschen in schlichtem Vertrauen auf die Verheißung wartete, deren Erfüllung ihr Meister ihnen vorhergesagt hatte. Wir lesen: „Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt“ (Apg 2,4). Diese Erfüllung war die Trennlinie zwischen der moralischen und geistlichen Entwicklung der Menschheit. Sie markierte ein neues Zeitalter - das Zeitalter des Heiligen Geistes.

Auf der anderen Seite dieser Trennlinie, vor Pfingsten, agierten die Jünger sprunghaft und unstet in ihrem Pflichtgefühl und ihren Werken. Manchmal konnten sie sich daran freuen, dass böse Geister ihnen untertan waren, und manchmal mussten sie fragen: „Warum haben wir ihn nicht austreiben können?“ (Mk 9,28).  Manchmal schienen sie bereit, mit Jesus in den Tod zu gehen, und manchmal stritten sie sich darüber, wer den ersten Platz in Seinem Königreich haben sollte. Petrus konnte ein Schwert zücken und das Ohr des Dieners des Hohepriesters abschlagen, während er kurze Zeit später unter dem Blick einer Magd den Mut verlor.

Dann kam Pfingsten. An diesem Tag wurden sie mit göttlicher Kraft ausgestattet. Sie wurden zu neuen Menschen, die neue Werke taten; nicht länger schwankend, sondern beständig. Auf welcher Seite dieser Trennlinie stehst du? Bist du ein vorpfingstlicher Jünger, sprunghaft und schwankend, oder ein nachpfingstlicher Christ - tatkräftig und verändert?

S.H.