Unbeschreibliche Weisheit
„O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege!“ (Römer 11,33)
Eine weitere wundervolle Eigenschaft Gottes ist Seine Weisheit. Sie ist mit Seinem Wissen verbunden, aber sie ist nicht das Gleiche. Sein Wissen deutet auf den großen Umfang Seiner Information und auf Sein Verständnis hin, aber Seine Weisheit umfasst Seine Fähigkeit, dieses Wissen so zu benutzen, dass damit die bestmöglichen Ergebnisse durch die bestmöglichen Mittel erreicht werden. Es ist Sein unfehlbares Urteil und Sein vollkommenes Verständnis:
„Bei ihm ist Weisheit und Macht, sein ist Rat und Einsicht. Bei ihm ist Kraft und vollkommenes Wissen; sein ist der Irrende und der Irreführende. Er führt Räte beraubt hinweg und Richter macht er zu Narren.“ (Hi 12,13.16-17)
„Wie zahlreich sind deine Werke, o HERR! Du hast sie alle mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll deines Eigentums.“ (Ps 104,24)
„Der HERR hat durch Weisheit die Erde gegründet, die Himmel befestigt durch Einsicht. Durch seine Erkenntnis brachen die Fluten hervor, die Wolken triefen von Tau.“ (Spr 3,19-20)
Spuren der Weisheit Gottes kann man in der natürlichen Schöpfung erkennen, aber die völlige Offenbarung Seiner Weisheit wird sich durch die ganze Ewigkeit erstrecken. Nehmen wir zum Beispiel das Universum. Ein vor kurzem erschienener wissenschaftlicher Artikel besagte, dass es so fein abgestimmt ist, dass die Möglichkeit, dass es per Zufall entstanden ist, »... die gleiche wäre, wie wenn man einen imaginären mikroskopisch kleinen Pfeil hinaus ins Universum zum am weitesten entfernten Quasar schießen und in ein Nadelöhr treffen würde, das einen Millimeter Durchmesser hat«.
Der menschliche Körper ist ein Meisterstück göttlicher Weisheit und Planung. Jemand schrieb zum Beispiel: »Das Gehirn wurde ein übernatürlicher Webstuhl genannt. Irgendwie ist es in der Lage, die wechselnden elektrischen Signale von 252 Millionen Stäbchen und Zapfen im menschlichen Auge aufzunehmen und diese winzigen Bruchteile von Information stückchenweise zu einem deutlichen Bild zusammenzuweben.« Auch die DNS, auf der die Erbanlagen sitzen, »... ist so eng und so kompakt, dass alle Gene aller meiner Körperzellen in einen Eiswürfel passen würden; aber wenn die DNS-Spiralen abgewickelt und an den Enden zusammengefügt würden, könnte der Strang von der Erde bis zur Sonne und zurück geführt werden, und zwar mehr als vierhundertmal«.
Es gibt noch das Wunder unseres Verstandes, über den sein Schöpfer fragte:
„Wer hat Weisheit in die Nieren gelegt, oder wer hat dem Geiste Verstand gegeben?“ (Hi 38,36)
Da ist das Wunder des Geistes, durch den wir mit Gott Gemeinschaft haben können. Im Gebet verlassen wir unseren Planeten, treten in den Thronsaal des Universums und sprechen mit dem König.
Die Weisheit Gottes ist auch in der geistlichen Schöpfung erkennbar. Der Plan der Erlösung demonstriert das. Paulus erinnert uns daran: „... weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten“ (1. Kor 1,21) und „Christus (ist) Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ (1. Kor 1,24) In Seiner Weisheit hat Gott nicht die Weisen, Mächtigen oder Edlen berufen; sondern die Törichten, Schwachen, Unedlen und Verachteten — kurz gesagt: Die nichts sind hat Er auserwählt, damit der Ruhm Ihm allein gehört (1. Kor 1,26-29).
Die ganze Schöpfung ist voll von Beweisen von Gottes Weisheit. In allen Seinen Werken wird Seine Weisheit sichtbar.
Die Weisheit Gottes, perfekt und vollkommen, besagt, dass Er niemals einen Fehler machen kann. Wie wir manchmal sagen, liebt Er zu sehr, um unfreundlich zu sein und ist zu weise, um einen Fehler zu begehen. Was für ein Vertrauen zum Herrn gibt uns das! Ganz gleich, was uns zustößt, es ist weder ein Irrtum noch ein Zufall. Wenn wir seine Weisheit hätten, würden wir unser Leben ganz genauso planen wie Er.
Das bedeutet, dass Seine Führung die beste ist. Wir können uns Seiner Leitung anvertrauen. Allzu oft nehmen wir die Dinge in unsere eigenen Hände. Wenn wir weise wären, würden wir Ihm die Führung überlassen. Er ist der wirklich weise Ratgeber.
Es ist wahr, dass wir nie so weise wie Gott sein können, aber das befreit uns nicht davon, für das tägliche Leben aus Seiner Weisheit zu schöpfen. Wir sollen „klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben“ sein (Mt 10,16). Wir sollten von der Weisheit, die von oben kommt, gekennzeichnet sein, eine Weisheit, die rein, friedvoll, lernbereit und milde ist, „voller Barmherzigkeit und guter Früchte, unparteiisch, ungeheuchelt“ (Jak 3,17).
„Wir handeln weise, wenn wir Jesu Worte hören und sie tun.“ (Mt 7,24)
„Wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind.“ (Kol 4,5)
Die Glaubenden zeigen noch andere Züge wahrer Weisheit. Wir urteilen nicht nach der äußeren Erscheinung. Wir schätzen das Lob Gottes höher als das Lob von Menschen. Wir teilen Gottes Ansicht darüber, dass die meisten Dinge, die die Menschen wertschätzen, abscheulich sind. Wir lernen aus dem Wort Gottes und vermeiden dadurch eine Menge bitterer Lektionen in der Schule der Erfahrungen. Wir finden Heil bei der Fülle der Ratgeber. Wir haben Frieden über die Dinge in unserem Leben, die nicht geändert werden können. So und in vielen anderen Möglichkeiten bestätigen wir Gläubigen, dass wir Kinder von dem sind, über welchen Isaac Watts schrieb:
Er schuf die Sterne, die himmlischen Flammen,
er zählte sie alle und nennt ihre Namen:
Seine Weisheit ist tief und kennt keine Schranken,
darin ertrinken all unsre Gedanken.
Artikelreihe: So ist Gott
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