Vertrauen auf Gott wird zu einem mächtigen Zeugnis
„Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Rettung.“ (Psalm 62,2)
Amy Carmichael kam einmal in die Lage, dass sie 100 Rupien ausgeben musste, um ein Hindukind davor zu bewahren, an eine Tempelfrau verkauft zu werden. Sie stellte sich die Frage, ob sie berechtigt war, so viel Geld für ein Kind auszugeben, wo sie doch mit so einer Summe vielen Mädchen hätte helfen können.
Sie ging daraufhin ins Gebet und bat Gott darum, dass Er ihr genau die runde Summe von 100 Rupien sende, wenn es Sein Wille war, das Geld jetzt für das eine Hindukind auszugeben. Das Geld kam - der genaue Betrag! Die Absenderin bemerkte, dass sie sich hingesetzt habe, um einen Scheck über eine ungerade Summe auszustellen, dass sie aber gezwungen worden sei, daraus genau 100 Rupien zu machen.
Das geschah vor fünfzehn Jahren, und seit jener Zeit hat dieselbe Missionarin Gott immer wieder auf die Probe gestellt. Er hat sie nie im Stich gelassen.
Rückblickend konnte sie bezeugen: »Nie in fünfzehn Jahren blieb eine Rechnung unbezahlt, nie haben wir es jemand erzählt, wenn wir Hilfe nötig hatten, aber nie hat es an irgendeinem Guten gefehlt. Einmal, gleichsam um uns zu zeigen, was möglich sei, wenn es sein musste, kamen fünfundzwanzig Pfund per Telegramm. Manchmal konnte es geschehen, dass ein unbekannter Mann aus einer schreienden Menge einer Bahnstation auftauchte und uns eine benötigte Geldgabe in die Hand gleiten ließ und wieder in der Menge verschwand, bevor der Geber erkannt werden konnte.«
Oftmals kam Amy in Versuchung, andere von ihrer finanziellen Not wissen zu lassen. Aber immer bekam sie die innere Gewissheit, gleich der Stimme Gottes: „Ich weiß es, und das genügt.“ Und wie konnte es anders sein? Gott wurde verherrlicht. Während der kritischen Kriegszeiten pflegten sogar die Heiden zu sagen: „Ihr Gott nährt sie.“ „Ist es nicht im ganzen Land bekannt“, fragte ein Heide, „dass ihr Gott Gebete erhört?“
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