Voraussetzungen zur Jüngerschaft (1)
"Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,26)
Jesu Lehren sind radikal, aber sie sind fair. Der Herr Jesus spricht offen und transparent über die Voraussetzungen, um Ihm nachzufolgen und Sein Jünger zu sein. Du wirst vergeblich nach dem Kleingedruckten und den versteckten Bedingungen suchen.
Wir müssen gut aufpassen und die Worte des Herrn Jesus an unser Herz und Gewissen heranlassen, damit wir nicht zuerst auf andere blicken, anstatt unser Leben am Maßstab Seiner Worte zu prüfen.
Die liberalen Theologen und viele Prediger unserer Tage wollen uns weismachen, dass wir die Worte Jesu über Jüngerschaft und Nachfolge nicht so verstehen dürfen wie es der Bibeltext sagt. Sie sagen, der Herr Jesus habe etwas anderes gemeint als Er offensichtlich sagte. Gerade weil die Lehren Jesus so unmissverständlich sind, stehen wir in Gefahr, die Aussage der Worte abzuschwächen oder zu verwässern.
Der Meister sagte: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht […]“ - Was meint der Herr Jesus, wenn Er solche Worte spricht, die uns beim ersten Hören sogar regelrecht abschrecken? Sollen wir wirklich unsere engsten Familienangehörigen und sogar unser eigenes Leben hassen, wenn wir Ihm nachfolgen wollen?
In Mt 10,37 erklärt der Herr Jesus Seine eigenen Worte: „Wer Vater oder Mutter mehr lieb hat als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr lieb hat als mich, ist meiner nicht würdig;“ Wir werden in der Bibel unmissverständlich aufgefordert, unsere Eltern zu ehren, unseren Nächsten zu lieben und als Jünger Liebe untereinander zu haben (Joh 13,34; Eph 6,1-3; Gal 5,14). Aber unsere Liebe zu unseren Nächsten muss im Vergleich zu unserer Liebe zu dem Herrn Jesus wie Hass erscheinen.
Der Herr Jesus muss den ersten Platz in unserem Leben einnehmen und alle anderen Personen und Dinge stehen mindestens an zweiter Stelle. Auch nicht unser Dienst, die Sorge um die Versammlung/Gemeinde, usw. dürfen an erster Stelle stehen - auf dem Thron unseres Herzens muss allein der Herr Jesus sitzen. Wir sind zuerst dem Herrn Jesus unsere Liebe und unseren Gehorsam schuldig.
Die Liebe zu unserer Familie, unserem Ehepartner oder zu unseren Freunden und Glaubensgeschwistern kann auch zum Hindernis werden, wenn es darum geht den Willen des Herrn zu tun. Weil der Herr Jesus das weiß, erinnert Er uns nochmal daran, die Prioritäten richtig zu setzen.
Es geht dem Herrn nicht nur um andere Menschen, sondern auch um unser „eigenes Leben“. Ist es nicht oft so, dass unser eigenes Leben - unser Wohlstand, unserer Bequemlichkeit, unsere eigenen Interessen und viele andere Dinge uns wichtiger sind als unser Meister selbst? Jesus erklärt es uns an anderer Stelle: „Wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden!“ (Mt 10,37)
Wirkliche Lebenserfüllung erfahren wir nur in der Hingabe an den Herrn Jesus. Wenn der Herr selbst nicht die „erste Liebe“ in unserem Leben bekommt, dann können wir nicht seine Jünger sein. Wir sind dann keine schlechten Jünger oder „halbe“ Jünger. Wir können nur Seine Jünger sein, wenn wir Ihn über alles lieben!
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