Wahre Hingabe (2) – Die Grundausrichtung des Christen
„Alle aber, die glaubten, waren beisammen und hatten alles gemeinsam; und sie verkauften die Besitztümer und die Habe und verteilten sie an alle, je nachdem einer irgend Bedarf hatte.“ (Apostelgeschichte 2,44-45)
„Verkauft eure Habe und gebt Almosen; macht euch Geldbeutel, die nicht veralten, einen Schatz, unvergänglich, in den Himmeln, wo kein Dieb sich nähert und keine Motte verdirbt. Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“ (Lukas 12,33-34)
Die ersten Christen in Jerusalem haben Gott beim Wort genommen und einfältig und mit Hingabe gehandelt. Jetzt können wir uns die Frage stellen: Was haben diese Verse uns heute zu sagen? Sollen wir auch heute unser ganzes Hab und Gut verkaufen? Ist das ein Muss, oder was bedeutet es für uns?
Um diese Fragen zu beantworten sollten wir uns die Frage stellen: Was sagen denn die Briefe des Neuen Testaments zu diesem Thema - denn sie zeigen uns ja die christliche Lehre? Wird das, was der Herr seinen Jüngern sagte und was die ersten Christen praktiziert haben dort irgendwo bestätigt?
Wir finden in den Briefen des Neuen Testaments keine direkte Aufforderung, dass wir unseren ganzen Besitz verkaufen müssen. Aber es gibt eine ganze andere Reihe an Aufforderungen, die trotzdem in eine gewisse Richtung zeigen. Dazu ein paar Punkte:
- Wir werden in 1. Timotheus 6,18 dazu aufgefordert, mitteilsam zu sein, das heißt, weiterzugeben.
- Wir werden in 1. Timotheus 6,8 dazu aufgefordert, dass wir uns an Nahrung und Bedeckung genügen lassen sollen.
- Wir werden dazu aufgefordert, Gaben weiterzugeben in dem Bewusstsein, dass jede Gabe, die wir geben, kostbar ist, ein kostbares Opfer in den Augen Gottes (Phil 4,18).
- Wir werden in 2. Korinther 9,6 dazu ermutigt, segensreich zu säen.
- Wir sollen, wenn wir Bedürfnisse sehen, diesen mit der Liebe Gottes entsprechen (vgl. 1. Joh. 3,17).
- Es soll Gleichheit werden (vgl. 2. Kor. 8,13.14), das bedeutet, es sollen eigentlich, wenn Bedürfnisse unter Gläubigen entstehen, diese ausgeglichen werden durch die, die die Möglichkeit dazu haben.
Es deutet also alles in die gleiche Richtung. Wenn wir dazu Römer 12,1 lesen, sehen wir, wie das Ganze noch einmal auf eine andere Stufe gehoben wird: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, was euer vernünftiger Dienst ist.“
Gott fordert uns dazu auf, unseren Leib, d.h. unseren Körper, bzw. unser ganzes Leben Ihm als ein lebendiges, heiliges Schlachtopfer zur Verfügung zu stellen.??Apostelgeschichte 2 und der Abschnitt, den wir in 2. Korinther 8,1-9 gelesen haben, sind Beispiele dafür, was Römer 12,1 das im Leben von Christen bedeuten kann.
Was bedeutet Römer 12,1 für dich ganz persönlich und wie setzt du diesen Vers in deinem Leben um?
Artikelreihe: Wahre Hingabe
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