2020-04-20

Warum die Gebetserhörung (noch) ausbleibt

"Und darum wird der HERR zögern, euch gnädig zu sein" (Jesaja 30,18).

Manchmal wartet Gott lange, bis Er unsere Gebete beantwortet. [...] Jakob musste bis zum Morgengrauen warten, bis er den Segen empfing. [...] Der Syrophönizierin antwortete der Herr lange Zeit kein Wort. Paulus musste dreimal zum Herrn flehen, dass ihm der Pfahl im Fleisch genommen werde.

Falls du lange schon an der Gnadenpforte gestanden und angeklopft hast, ohne dass dir die Tür aufgegangen wäre und der allmächtige Schöpfer dich hereingebeten hätte, dann will ich dir sagen, warum:

Unser Vater hat Seine Gründe, warum Er uns warten lässt. Manchmal tut Er es, um uns Seine Macht und Seine Souveränität zu zeigen, damit wir Menschen lernen, dass der Ewige das Recht hat, zu gewähren und zu verwehren. Meist verzieht Er, weil Er uns Besseres geben will. Gott weiß, dass hinausgezogenes Harren das Verlangen stärkt und mehrt und dass du deine Not noch klarer erkennst, wenn Er dich warten lässt, und dass du Ihn dann eifriger suchen und den endlich empfangenen Segen umso mehr schätzen wirst.

Es mag auch in dir ein Fehler sein, der zuerst abgelegt werden muss, ehe der Herr dir deine Freude gewährt. Vielleicht sind deine Ansichten über das Evangelium ein wenig mangelhaft, oder du vertraust auch ein wenig auf dich selbst, anstatt dass du dich ausschließlich auf den Herrn stützt. Oder Gott lässt dich noch etwas warten, weil er dir am Ende die Reichtümer Seiner Gnade noch völliger erweisen will.

Deine Gebete sind alle im Himmel verzeichnet, und wenn sie nicht sogleich beantwortet werden, so sind sie doch nicht vergessen, sondern sie sollen in Kürze zu deiner Wonne und Zufriedenheit erfüllt werden. Lass nur nicht Mutlosigkeit dich stumm machen, sondern fahre fort mit ernstem, inbrünstigem Flehen.

C.H.S.


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