Ein vorbildhafter Beter

„… der allezeit für euch ringt in den Gebeten …“ (Kol 4,12).

Paulus bittet die Römer darum, im Gebet mit für ihn zu kämpfen. Die ersten Christen gaben sich dem Gebet hin - und haben großartigen Segen erlebt. Wir brauchen heute wieder Beter, die mit Dringlichkeit, Energie und Herzblut beten und darin für andere ein Vorbild sind.

„Dr. Wilbur Chapman, amerikanischer Evangelist (1859-1918) und Mitarbeiter von Moody und Torrey, schrieb einem Freund: »Im Blick auf das Gebet habe ich einige große Lektionen gelernt. Bei einer Mission in England waren die Versammlungen ausnahmsweise klein. Aber ich erhielt eine Nachricht, welche besagte, dass ein amerikanischer Missionar dabei war, Gottes Segen für unsere Arbeit zu erbitten. Er war bekannt als der »betende Hyde«.

Fast umgehend veränderte sich die Situation. Die Halle wurde brechend voll, und auf meine erste Aufforderung hin nahmen fünfzig Menschen Christus als ihren Erretter an. Als wir aufbrachen, sagte ich: „Herr Hyde, ich möchte, dass Sie für mich beten.«

Er kam auf mein Zimmer, drehte den Schlüssel in der Tür herum, fiel auf seine Knie und wartete fünf Minuten, ohne dass eine einzige Silbe über seine Lippen kam. Ich konnte mein Herz heftig klopfen und auch das Seine schlagen hören, fühlte heiße Tränen über mein Gesicht laufen und wusste, Gott ist gegenwärtig.

Dann sagte er, während Tränen über sein Gesicht strömten: »O Gott!« Darauf war es wieder fünf Minuten still, und dann, als er wusste, dass er mit Gott redete, ... kam aus der Tiefe seines Herzens ein solches Flehen für Menschen, wie ich es nie zuvor gehört hatte. Wir wissen, dass das Gebet eine Macht ist, und wir glauben daran wie nie zuvor.

Dr. Chapman pflegte zu sagen: »Es war eine Gebetszeit mit John Hyde, die mich lehrte, was wirkliches Gebet ist. Ich verdanke ihm mehr als irgendeinem anderen Menschen, weil er mir zeigte, was ein Gebetsleben ist und wie ein wirklich geheiligtes Leben aussieht.“ 

(Aus dem Buch: Der kniende Christ)