Das Schiff nach Tarsis – ein gutes Zeichen?
„Aber Jona machte sich auf, um vom Angesicht des HERRN weg nach Tarsis zu fliehen; und er ging nach Japho hinab und fand ein Schiff, das nach Tarsis fuhr; und er gab sein Fahrgeld und stieg in das Schiff hinab, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg vom Angesicht des HERRN.“ (Jona 1,3)
Sich in seinen Entscheidungen von äußeren Umständen leiten zu lassen, kann ein gefährlicher Weg sein. Wenn die Entscheidung auf der Basis scheinbar günstiger Fügungen aber dem Willen Gottes entgegensteht, ist sie auf jeden Fall verkehrt.
Jona hatte den klaren Auftrag, nach Ninive zu gehen, um dieser gewaltigen Stadt das Gericht anzukündigen. Als der ungehorsame Diener dann die Gegenrichtung einschlägt, „um von dem Angesicht des HERRN weg nach Tarsis zu fliehen“, fügten sich auch die Umstände so, dass sie den falschen Weg scheinbar bestätigten. Er hatte sich Tarsis als Ziel seiner Flucht überlegt. Als er dann am Hafen von Japho ankommt, steht da doch tatsächlich ein Schiff, das ausgerechnet nach Tarsis abfährt. Und wenn es stimmt, dass Tarsis in Spanien lag, also am anderen Ende des Mittelmeeres, dann kann man sich vorstellen, dass nicht gerade täglich Schiffe dorthin abfuhren. War das nicht ein gutes Zeichen, eine deutliche Bestätigung für Jona?
Auf einem Weg des Ungehorsams mögen sich problemlos solche „Zeichen“ finden lassen. Aber sie rechtfertigen keinesfalls den falschen Weg. Auf der Skala der Möglichkeiten, den Willen Gottes zu erkennen, stehen äußere Umstände an letzter Stelle, das Wort Gottes - Gottes offenbarter Wille - jedoch an erster.
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