„Unbegrenztes Leben“
„Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ (Johannes 7,38)
Es wird aus den heute vor uns stehenden Worten relativ klar, dass aus Jüngern Christi Ströme lebendigen Wassers fließen sollen. Man kann diesen Abschnitt auch folgendermaßen übersetzen: „Dem, der an mich glaubt … aus dessen innerstem Sein werden unaufhörlich Quellen und Ströme lebendigen Wassers fließen. Doch Er sprach hier von dem Geist, den später die empfangen sollten, die glaubten.“
Sieht unser Leben wirklich so aus? Fließen aus uns Tag für Tag frische Quellen? Wenn nicht, warum ist dies nicht der Fall? Die Antwort ist einfach - es kann nichts herausfließen, wenn nichts hineinfließt. Der Rhythmus des Lebens des Geistes ist dieser: Es wird etwas aufgenommen und es fließt etwas heraus. Wenn mehr hineinfließt als hinaus, dann stoppt der Eingangsstrom; wenn mehr hinausfließt als hinein, dann stoppt der Ausfluss. Die Türen öffnen sich innerlich, um zu empfangen, nur um sich dann zum Geben nach außen hin zu öffnen.
Wenn wir über das Leben im Geist sprechen, sollten wir nicht an einen Speicher denken, der nur begrenzte Vorräte hat. Das geistliche Leben ist ein Kanal, der mit unendlichen Vorräten verbunden ist. Je mehr wir auf diese Vorräte zurückgreifen, desto mehr haben wir. Es besteht keine Gefahr, diese Vorräte jemals auszuschöpfen. Wir müssen nichts zurückhalten, denn je mehr wir geben, desto mehr haben wir.
Leben aus Überfluss ist das, was heute vielen von uns fehlt. Über unserem individuellen und gemeinschaftlichen Leben könnte ein Schild angebracht werden, auf dem steht: „Begrenztes Leben“. Doch nach der Verheißung Jesu ist mit dem Kommen des Geistes das Leben unbegrenzt: „Aus eurem innersten Sein sollen Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Keine Rinnsale, keine Bäche, keine Flüsschen, keine Flüsse - sondern Ströme. Ströme!
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