2010-11-24

Pass auf, was deine Ohren hören, deine Augen sehen und was deine Gedanken einnimmt

Es war ein langer Weg, bis ich es schaffte, aus dem Esoterik-Bereich herauszukommen.

Alle möglichen Bücher hatte ich bis dahin gelesen und auch viele Seminare besucht, wo es um so genannte "Astralreisen", "Channeling", Bachblütentherapie, Homöopathie und vieles mehr ging. Der Herr Jesus hat mir Gnade erwiesen und mir den Weg der Wahrheit gezeigt. Und dann konnte ich alles andere einfach von heute auf morgen verlassen. 

Aber die Anfechtungen waren nicht vorbei. So auch vor einigen Monaten: Abends zur späten Stunde beschäftigte ich mich mit einem Artikel über Organisation und Management. Es vergingen 2-3 Stunden und ich war immer noch beim Lesen und eine innere Unruhe kam dabei in mir auf. Ich merkte, das war die gleiche Unruhe wie damals mit den Esoterik- Sachen.

So studierte ich diese Texte ganz genau, um herauszufinden, woran das lag. Es stellte sich heraus, dass es ein Schriftsteller war, der selber nicht an Gott glaubt, sondern daran, dass alles aus uns selbst zu schaffen ist. Die Methoden, die er in dem Management- Magazin beschreibt, beziehen sich auf "NLP" (Neurolinguistische Programmierung). Das ist mehr oder weniger eine Methode um Menschen zu manipulieren und vor allem in der Führungsebene immer den roten Faden zu behalten. 

Indem man durch das NLP „Gehirnwäsche“ anwendet vermittelt man den Mitarbeitern das Gefühl, sie bestens zu verstehen. Aber im Grunde genommen basiert alles auf der Schiene, die Menschen zu Sklaven zu machen, um jedes Ziel zu erreichen, so wie das Unternehmen sich das wünscht. Es ist eine sehr undurchschaubare Methode. 

Diejenigen unter euch, die sich mit den Bereichen Unternehmensführung usw. beschäftigt haben, werden schnell dahinter kommen, dass sie heutzutage sehr oft angewendet wird und wir als Christen sehr vorsichtig sein müssen - auch im Beruflichen - was unsere Gedanken einnimmt. Und wir sollten alles hinterfragen, was uns so vorkommt, als wären wir nicht mehr der Herr unserer Gedanken.

Warum erzähle ich euch das alles? Weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Gott zwar zulässt, dass der Feind es versucht, uns vom Weg abzubringen, aber Gott kann aus allem Schlechten Gutes hervorbringen. So war es für mich an dem Abend eine schwere Prüfung. Ich kämpfte sehr mit mir, diesen Artikel wegzulegen, das er mich fesselte und ich nicht sofort merkte, was dahinter steckte. Nach dem Lesen bin ich eingeschlafen, aber sehr unruhig, und bin 2-3 Mal nachts aufgewacht und habe zum Herrn geschrieen um Ruhe und innerlichen Frieden.


Am nächsten Morgen wachte ich auf und hatte plötzlich Gedanken wie "Was ist, wenn das alles wahr ist, was der Schriftsteller erzählt, und wir wirklich dieses Leben aus uns allein lenken können und die Macht der Gedanken und Energie aus uns selbst wirklich der wahre Weg ist? Dann brauche ich doch keinen Jesus und keinen Gott!"

Es erschreckte mich, dass ich auf einmal überhaupt solche Gedanken hatte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Es war einfach da. So überkam mich irgendwie eine Angst, dass ich anfing zu weinen und unter Tränen nur noch einen Satz beten konnte: "Herr Jesus, Gott, bitte zeige mir heute, dass DU lebst und dass der Weg mit DIR der einzig wahre ist! Du siehst in mein Herz, wie durcheinander ich zurzeit bin! Bitte, HERR, beweise mir, dass es DICH gibt!"

Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich Gott so direkt auf die Probe stellte und direkt wie Gideon ein Zeichen forderte. Bis dahin war ich immer ganz klar auf meinem Weg mit dem Herrn gewesen. Ich konnte Menschen überhaupt nicht verstehen, die mir sagten, manchmal solche Gedanken zu haben - dass es Gott vielleicht doch nicht gibt.

Aber an dem Tag verstand ich diese Geschwister ganz gut. Ab diesem Tag wurde mir auch klar, warum es wichtig ist, aufzupassen, was unser Gehirn so als Nahrung bekommt. Warum es wichtig ist, bevor ich ein Artikel oder ein Buch lese, mich vorher zu informieren, wer der Autor ist und um was es da geht, bevor eine Beeinflussung meiner Gedanken durch schlechte Literatur stattfinden kann und der Teufel sich darüber freut, den Herrn verunehrt zu haben.

Noch am selben Tag führte Gott mich an einen Platz, wo ich einen wichtigen Termin hatte. Eine Frau kam herein und setzte sich mir gegenüber und weinte. Sie sah krank und verzweifelt aus. Ich als Christin sah mich in einer sehr schweren Situation. Auf der einen Seite erkannte ich, dass es wichtig wäre, mit dieser Frau über Ihr Leid zu sprechen und sie auf den Herrn Jesus zu verweisen. Aber wie könnte ich das tun, wenn ich selber gerade in einer Phase bin und mich frage, ob es Gott überhaupt gibt?

Ich kam mir so erbärmlich vor und wusste nicht weiter. Es war ein innerlicher Drang, der mich immer wieder aufforderte, trotzdem diese Person mir gegenüber anzusprechen und ihr von der Wahrheit zu erzählen. Es kamen mir Gedanken wie "Du kannst doch nicht einfach jetzt aufstehen und einer wildfremden Frau in einem Wartezimmer, wo auch noch andere Personen sind, einfach das Evangelium verkünden.

So kämpfte ich ungefähr 20 Minuten mit zwei entgegengesetzten Gedanken: Der eine, der mich aufforderte, sofort aufzustehen und meinen Dienst als Kind Gottes auszuführen. Der andere Gedanke, dass es sich nicht gehört, so etwas zu tun in der Öffentlichkeit und die Menschen zu stören. Ich betete ganz heftig lautlos und schrie wieder regelrecht zum Herrn, wie ein paar Stunden davor: „Bitte hilf mir, was ich tun soll, und zeige mir jetzt und hier, dass du lebst und der Weg mit dir der einzig wahre ist!"

Was alles danach passierte, war wie ein Film, der schon seit Jahren geplant war. Die Frau stand auf und ging spazieren. Ich war wie ferngesteuert und lief ihr nach, ohne zu wissen, was ich sagen sollte. Ich betete weiterhin auf dem Weg zu ihr. Sie stand an einem Platz und weinte vor Schmerzen und hielt sich den Bauch.

Als ich direkt vor ihr stand, sagte ich plötzlich Sätze, die mir nicht bewusst waren. Gott lenkte jeden Satz und diese Frau stand nur da und fing an, Fragen zu stellen wie: "Warum sollte dein Jesus, dein Gott, mir persönlich vergeben? Denn ich habe sehr schlimme Sachen in meinem Leben angestellt und ich denke, dass Gott sich von mir abgewendet hat."

Dann habe ich ihr nur noch gesagt, dass Jesu Gnade ausreicht für alle Sünder, denn es gibt vor Gott keine großen und kleinen Sünden... Sie sagte dann: „Ich denke, dass Jesus Christus dich zu mir gesendet hat, um mir das zu sagen, und ich möchte ihm sofort meine Sünden bekennen, und glaube, dass Er der Einzige ist, der mich frei machen kann."

Sie bekehrte sich noch an dem Abend. Am gleichen Abend rief sie alle ihre Freunde an und sagte alle ihre Vorhaben ab mit der Begründung: "Ich folge jetzt einem HERRN nach, der mich frei gemacht hat und ich habe jetzt Kraft, „Nein“ zu sagen zu allem Bösen in meinem Leben, das mich bisher gefangen hielt."


Die anderen dachten, es wäre das Morphium, welches sie einnimmt, aber nein! Sie wusste genau, was es war. Es waren die wenigen Minuten, als der Herr Jesus einen Seiner Diener benutzte, ihr die gute Botschaft zu bringen und zu ihrem Herzen gesprochen hatte in ihrer Verzweiflung.

Für diese Frau war es der glücklichste Tag in ihrem Leben. An dem sie dem Herrn Jesus ihre Sünden bekannte und Ruhe in IHM fand und ihn als ihren Retter annahm. Es war ihr nicht bewusst, dass es für mich - diejenige, die ihr das Evangelium verkündete - auch ein ganz besonderer Tag war. Denn durch dieses Erlebnis war für mich klar, dass Gott diese Situation benutzte, um meine Zweifel aus dem Weg zu räumen und mir noch einmal zu zeigen, dass Er hört, wenn wir beten und nicht mehr weiterwissen.

Ich habe fest darauf vertraut, an dem gleichen Tag eine Antwort zu bekommen, dass es IHN gibt und dass ER der einzig wahre Weg ist. Diese Schwester im Herrn kommt jetzt regelmäßig zur Stunde. Ihr Mann hat sich auch bekehrt ein paar Wochen nachdem sie Ihr Leben dem Herrn übergeben hat. Sie ist immer noch schwer krank aber jetzt hat sie keine Angst mehr vor dem Tod, da sie ein Kind Gottes ist.

Der HERR JESUS ist so gnädig und ohne IHN könnten wir nichts tun. Ich weiß ganz genau, dass es an dem Tag nicht meine Kraft war, eher mein Unvermögen und meine Schwachheit, die der Herr benutzte, um sich dadurch zu verherrlichen. Dank sei Ihm für seine Liebe und Gnade!


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