2010-11-26

Unser Herr ist kein harter Herr! - Wohnungssuche

Unsere Wohnung wurde langsam zu klein. Wir hatte Mühe Leute einzuladen, weil einfach der Platz nicht mehr reichte. Dazu kam, dass ich mein Bibelstudium in der Küche machen musste umgeben von meinen 2 lieben Kindern, die natürlich mit ihrem Vater spielen wollten. So kam der Gedanke des Umzuges, um eine Wohnung zu haben wo wir:

a) Leute einladen könnten und
b) ich in Ruhe lesen könnte

Wir fühlten uns zunächst ziemlich an unseren Ort gebunden durch die kleine Anzahl der Geschwister im Zeugnis. Wir dachten, dass wir dort bleiben sollten. Doch schnell bemerkten wir, dass dieser Gedanke eigentlich ziemlich einschränkend ist. Nur die Anzahl der Geschwister als Beweggrund zu nehmen, um irgendwo zu wohnen schien uns zwar nicht völlig verkehrt, sollte aber dennoch nicht das einzige Motiv sein, warum wir an einem Ort bleiben würden.

So waren wir schließlich offen dahin zu gehen wo der Herr uns haben wollte. Das größte Problem, dass wir hatten waren die unglaublich hohen Mietpreise. Als wir anfingen eine Wohnung zu suchen bemerkten wir recht schnell, dass es fast unmöglich war etwas zu finden, das unseren Ansprüchen entsprach.

Wir hatten auch irgendwie nicht so die Freimütigkeit so viel Geld für eine Wohnung auszugeben. Obendrauf kam noch der Wunsch, dass ich bald nur noch 80% arbeiten wollte. Das hieß also noch weniger Geld. Als wir merkten, dass das, was wir vorhatten menschlich gesprochen nicht wirklich machbar war, ließen wir das Suchen und fingen an mehr dafür zu beten.

„Wo der Menschen Hilf` zu Ende,
Bleiben mächtig Deine Hände“
Carl Brockhaus - Geistliche Lieder Lied 18

Einige Zeit später bekamen wir einen Anruf von meiner Schwester. Sie hatte gerade mit unserer Großtante gesprochen, die Ihr sagte dass sie gerne ihr Haus vermieten würde und dass wir gerne einziehen könnten, wenn wir interessiert wären. Nach dem Besuch des Hauses war mir und meine Frau klar, dass der Herr uns hier haben wollte.

Es war viel besser, als wir es uns vorgestellt hatten. Es gab viel Platz und sogar ein separates Zimmer getrennt vom Haus wo wir sehr gut Gäste haben könnten und wo ich in Ruhe lesen könnte. Als wir dann den Mietpreis hörten, waren wir noch mehr bestätigt, dass der Herr uns dieses neue Heim geben wollte.

Die Miete war deutlich geringer, als in unserer damals aktuellen Wohnung. Mit diesem Angebot hatten wir also nicht nur eine Wohnung, sondern sogar ein kleines Haus mit genau den Eigenschaften, die wir haben wollten. Und oben drauf zu einer geringeren Miete. Das Datum an dem wir einziehen konnten, stimmte auch genau mit der Zeit überein, wo ich anfangen sollte nur noch 80% zu arbeiten. Somit hatte unsere Entscheidung, Teilzeit zu arbeiten, finanziell keine negativen Auswirkungen auf unser Leben.

Wenn ich mich an diese kleine Erfahrung erinnere kommt mir immer der Gedanke, dass wir keinen harten Herrn haben, so wie es der böse und faule Knecht sagte (Matt 25:24). Sondern einen guten und treuen Herrn, der uns in allen unseren Lebensumständen helfen möchte. Manchmal müssen wir auch warten und bekommen nicht genau das, was wir wollten.

Auch dann sollten wir dem Herrn danken. Aber lasst uns uns gegenseitig ermuntern, in allen Dingen den Herrn mit einzubeziehen und ihn immer zu  bitten uns in Entscheidungen zu leiten - so werden wir schöne Erfahrungen mit ihm machen.


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