2022-07-21

Der Kerkermeister (2) – Gemeinsam dienen

„Und er führte sie ins Haus hinauf, setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus.“ (Apostelgeschichte 16,34)

Wir haben hier ein ganzes Haus vor uns, das für Gott tätig wird. Der Vater forderte Licht, und die Knechte brachten Fackeln und Lampen, wie sie in den Gefängnissen gebraucht wurden. Er nahm seine Gefangenen in derselben Stunde der Nacht in sein Haus auf und wusch ihnen die Striemen ab.

Hier ist Arbeit für ihn und Arbeit für zartere Hände, um die Schmerzen jener blutenden Rücken zu lin­dern. Hier gab es eine passende Beschäftigung für die Mutter und für die Dienerschaft, denn es galt, den Boten Jesu Speise vorzuset­zen. Die Küche wurde geheiligt, um den Bedürfnissen der Diener Christi zu dienen.

Das ganze Haus war in jener Nacht rege. Sie glaubten alle und waren getauft worden, und ihre erste Frage war: „Was können wir für Jesus tun?“ Es war ihnen klar, dass sie den beiden Männern hel­fen konnten, die sie zu Christus geführt hatten, und das taten sie in herzlicher Liebe.

Keine Martha hatte zu klagen, dass ihre Schwester sie allein dienen ließ. Ich bin überzeugt, dass nicht ein Familienglied da war, das sich von der angenehmen Pflicht der Gastfreundschaft ausschloss, obgleich es mitten in der Nacht war.

Sie hatten das Mahl bald fertig, und wie wohl war ihnen zumute, als sie die beiden heiligen Männer betrachteten, die sich nun zu Ti­sche setzen, anstatt ihre Füße noch länger im Stock haben zu müs­sen.

Nun, es ist eine große Gnade, wenn eine ganze Familie gerettet und getauft wird und wenn das ganze Haus tätig wird, um Gott zu dienen; denn es gibt für alle etwas zu tun. Wir hören auf zu wach­sen, wenn wir aufhören, für den Herrn zu arbeiten oder zu leiden.

Selbst unsere Kinder können, wenn sie gerettet sind, etwas für den Meister tun. Das junge Kind, das versucht, dem Bruder oder der Schwester von dem Heiland zu erzählen, ist der rechte Missio­nar des Kreuzes. Wir sollten unsere Kinder so erziehen wie die Spartaner, die ihre Söhne früh für kriegerische Unternehmungen er­zogen.

C.H.S.


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