2019-03-02

Die Mauern Jerichos

Jericho war eine starke Stadt, deren Tore geschlossen und verriegelt waren. Die Mauern Jerichos waren so mächtig, dass Rahab, die Hure, ihr Haus in der Stadtmauer hatte (vgl. Jos 2,15). Menschlich gesprochen war diese Festung uneinnehmbar. Doch was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott. Er gab dem Volk genaue Anweisungen wie sie Jericho einnehmen konnten.

Sechs Tage lang sollte Israel die Stadt jeweils einmal umziehen. Am siebten Tag sollten sie es dann sieben Mal tun, und die Priester sollten dabei in die Posaunen stoßen.

Gottes Kriegsführung ist oft ganz anders als wir es uns vorstellen. Salomo schreibt: „Eine milde Zunge zerbricht Knochen“ (Spr 25,15). Was muss in den Herzen der Israeliten vor sich gegangen sein, als sie die Stadt täglich umzogen und sich dadurch in den Augen der Einwohner Jerichos zu Hampelmännern machten!

Doch sie taten es aus Glauben. Sie vertrauten auf das Wort Gottes und handelten entsprechend - obwohl es gegen jede menschliche Vernunft ging. Am siebten Tag forderte Josua sie beim siebten Umzug dazu auf zu schreien „denn der HERR hat euch die Stadt gegeben“ (Jos 6,16). Gott wartete darauf, dass das Volk aus Glauben dieses Siegesgeschrei erhob. Sobald sie es taten griff Er ein - und die gewaltigen Mauern Jerichos fielen.

Gott wartet auch in unserem Leben manchmal darauf, dass wir, noch bevor der Sieg sichtbar ist, anfangen zu Jubeln, in dem Bewusstsein, dass der HERR uns den Sieg schenken wird. Das gilt besonders dann, wenn der Feind uns zum sündigen verleiten will. „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1.Kor 15,57) Durch Ihn, der uns so unendlich geliebt hat, sind wir mehr als Überwinder (vgl. Röm 8,37). Wenn die Versuchung kommt, dann preise Gott dafür, dass Er mit Dir ist und Dir den Sieg schenken wird. Konzentriere Dich nicht auf das Böse, sondern überwinde das Böse mit dem Guten! Als Juda später gegen die Moabiter und Ammoniter kämpfte heisst es: „Und zur Zeit, als sie mit Jubel und Lobgesang begannen, stellte der HERR einen Hinterhalt … und sie wurden geschlagen“ (2.Chr 20,22).

„Durch Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie sieben Tage umzogen worden waren“ (Heb 11,30). Gib nicht so schnell auf! Israel hat gesiegt, weil sie durchgezogen haben - bis zum siebten Tag! Elia hat auch mit Ausharren gebetet, bis sein Diener ihm beim siebten Mal Hingehen mitteilte, dass die Erhörung des Gebets unterwegs war (vgl. 1.Kön 18,44). „Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt“  (Jak 1,4).

J.P.S.


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