2019-09-22

Dienst

„Dem ich gehöre und dem ich diene.“ (Apostelgeschichte 27,23)

Herr, lehre mich für Dich nur leben,

mein ganzes Sein sei Dir allein geweiht,

hier wartend, wachend, dabei dienend,

bald ewig in des Himmels Herrlichkeit.

Die Liebe zum Herrn Jesus führt uns dahin, in die Arbeit einzutreten. Ich kenne keinen anderen Weg. Jeder wahre Dienst muss aus der Erkenntnis seiner Person hervorgehen.

Das große Geheimnis der Kraft in diesen Tagen ist der Glaube an die Gegenwart des Geistes Gottes.

Gott innerlich zu leben ist das einzig mögliche Mittel, Ihm auch nach außen hin zu leben. Alle äußere Tätigkeit, die nicht hierdurch veranlasst ist, führt zu einer Wirksamkeit ohne Christus und bringt das eigene Ich hinein. - Ich fürchte große Tätigkeit ohne rege Gemeinschaft.

Wie haben wir doch nötig, uns im Werk ganz auf den Geist zu werfen, und wie wird alles einfach, wenn wir das tun! Eins ist es, das Kraft gibt, und das ist, sich ganz nah an Christus zu halten. Ohne dies wird der Druck der Arbeit das Herz verengen und dazu führen, dass wir jene Weite des Herzens verlieren, jene Fähigkeit, die Liebe Gottes in Frische den Seelen darzubieten.

Es ist nicht so, dass ich meine, man sei im Werk immer in dieser Freiheit, die alles im Licht sieht. Es ist manchmal nötig, durch Glauben zu wandeln. Selbst die besten Arbeiter haben dafür den Beweis geliefert. Ein Apostel, ein irdenes Gefäß, in einen Widerstreit zwischen dem Herrn und dem Feind der Seelen verwickelt, wird manchmal den Zusammenprall der Schlacht zu spüren bekommen, wenn er feststellt, dass diese Schlacht in seinem Inneren ausgetragen wird und er selbst mitkämpfen muss.

Wie wertvoll sind doch Arbeiter, die dem Herzen Gottes gemäß imstande sind, Christus vor die Seelen zu stellen. Ein rechter Arbeiter, „ein Mann Gottes“, ist ein großer, ja der größte Schatz in der Welt.

Es ist etwas Gefährliches, mit einem Mal, plötzlich, auf die Kanzel gestellt zu sein. Die Zustimmung der Menschen ist noch nicht die Anerkennung Gottes, obgleich Gott sie uns gewähren mag, um die Ausbreitung der Wahrheit zu unterstützen. Wenn wir aber bei dem Ergebnis stehen bleiben, haben wir uns von der Quelle entfernt, und das wird zu einer Schlinge, unsere Seelen auszudörren, anstatt zu einem Mittel, uns zu denen hinzuleiten, über die wir seine Reichtümer ausschütten sollten.

In Verbindung mit deiner Arbeit suche das Angesicht des Herrn und stütze dich auf Ihn. Die Arbeit ist eine Gunst, die uns gewährt wird. Sei nur ganz in Frieden und glücklich in dem Bewusstsein der Gnade; gehe dann und lass diesen Frieden zu den Seelen hinausströmen. Das ist wahrer Dienst, von dem man möglicherweise körperlich sehr ermattet zurückkehren mag, aber doch innerlich gestärkt und glücklich. Man ruht unter Gottes Fittichen und nimmt den Dienst wieder auf, bis die wahre Ruhe kommt.

Ach, wie wenig sind wir leider von dem Geist erfüllt, um die Pläne, Anschläge und Listen Satans zum Scheitern zu bringen! Die Versammlung (Gemeinde) sollte nicht nur im Besitz der Wahrheit sein, sondern selbst so vom Geist erfüllt sein, dass sie, obgleich selbst in Versuchung, alle satanischen Listen zu vereiteln vermag. Das ist es, was mich so demütigt - keine Kraft oder ausreichende Energie zu haben, um jeden Erlösten durch die Gegenwart seines Geistes der Macht Satans fernzuhalten!

„Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke ... und aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Joh 7,37.38). Du selbst hast Durst, du trinkst für sich selbst und das Ergebnis ist, dass Ströme von uns ausfließen für andere.

J.N.D.


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