2024-12-04

Eine demütige Herzenshaltung

„Mit dem Gehör hatte ich von dir gehört, aber jetzt hat mein Auge dich gesehen und deswegen verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche.“ (Hiob 42,5.6

Die Größe und Herrlichkeit Gottes rückt alles ins richtige Licht. Unser Gottesbild prägt unsere Herzenshaltung. Das macht die Bibel an vielen Stellen deutlich. 

Nimm z.B. Hiob. Er war ein Mann, der in seinem Umfeld total herausstach. Warum? Weil er gottesfürchtig lebte und dem Bösen permanent aus dem Weg ging. 

Doch irgendwann kam Stolz in seinem Herzen auf. Er fing an, sich auf seine Frömmigkeit etwas einzubilden… 

Das war übel in den Augen Gottes - und Er wollte dieses Übel unbedingt entfernen. Er musste den Stolz von Hiob brechen. Wie hat Er das getan? Indem Er Leid im Leben Hiobs zuließ, sich ihm schließlich in einer majestätischen Weise im Sturmwind zeigte und ihm viele Fragen stellte, auf die Hiob keine Antworten geben konnte. 

Dadurch erkannte Hiob die Größe, die Allmacht und die Weisheit Gottes in einer Weise, wie er sie nie zuvor gesehen hatte. Im Licht der Größe Gottes erkennt dieser Mann, wie klein und vergänglich er selbst ist. 

Völlig überwältigt ruft er: „Mit dem Gehör hatte ich von dir gehört, aber jetzt hat mein Auge dich gesehen und des- wegen verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche“ (Hiob 42,5.6). 

Bei Jesaja ist es ähnlich. Gott gibt ihm eine gewaltige Vision Seiner Herrlichkeit. Der Prophet sieht den Herrn, Adonai, den souveränen Herrscher, auf einem hohen und erhabenen Thron sitzen. 

Dann hört er die gewaltige Stimme der Cherubim, die rufen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen“ (Jes 6,3). Schließlich sieht er, wie sich das Haus mit Rauch füllt. Er spürt, wie der Boden zu beben beginnt - und ist voll- kommen überwältigt. 

Was hat das, was Jesaja in der Gegenwart Gottes gesehen, gehört und erlebt hat bei ihm bewirkt? Die Erkenntnis seiner eigenen Sündhaftigkeit! 

Deshalb ruft er: „Wehe mir! Denn ich bin verloren; denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen, und inmitten eines Volkes mit unreinen Lippen wohne ich“ (Jes 6,5). 

Jesaja begreift, dass er überhaupt keinen Grund hat, sich auf seinen Dienst als Prophet etwas einzubilden! Wenn Gott in Seiner vollkommenen Heiligkeit groß vor uns steht, dann erkennen wir, wie sündig wir sind - und das zeigt sich oft in den Worten, die wir von uns geben. 

Doch Gott gibt den Demütigen Gnade (Jak 4,6)! Und diese Gnade brauchen wir jeden Tag! 

J.P.S.


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