2023-09-19

Freude am Herrn – trotz Leid!

„Als Traurige, aber allezeit uns freuend.“ (2. Korinther 6,10)

Im ersten Teil dieser Artikelserie haben wir gesehen, wie wichtig es ist, dass wir uns in dem Herrn freuen. Aber die Frage ist natürlich: Was ist mit dem ganzen Leid, dass uns umgibt? Und wie sieht das aus, wenn wir selbst durch schwere Zeiten gehen müssen? Ist es da nicht ganz normal, wenn man auch mal traurig ist? Jesus hat doch auch am Grab von Lazarus oder in Getsemane geweint. Das bringt uns zu einer wichtigen Frage:

Kann man traurig sein und sich gleichzeitig freuen? Ja, das geht. Das ist ein Paradoxon - ein scheinbarer Widerspruch. Aber genau das wird uns in der Bibel gezeigt: Bei Paulus und seinen Mitarbeitern war das z.B. der Fall.

Deshalb schreibt Paulus in 2.Korinther 6: „Als Traurige, aber allezeit uns freuend“ (2. Kor 6,10). Und ein Kapitel später sagt er: „Ich bin ganz überströmend in der Freude bei all unserer Bedrängnis“ (2. Kor 7,4).

Das klingt komisch. Aber das war geistliche Realität! Paulus kannte Zeiten, in denen er niedergeschlagen war und sogar am Leben verzweifelt ist. Und trotzdem hatte er eine konstante tiefe Freude in seinem Herzen. Und die hatte er auch, als er schon 4 Jahre in Gefangenschaft war und den Philippern aus dem Gefängnis schrieb:

„Freut euch in dem Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch!“ (Phil 4,4). Stell dir das mal vor: Der Glücklichste Mann in Rom, sitzt im Gefängnis und ermutigt andere, die in Freiheit sind, sich im Herrn zu freuen.

Und einige von den Philippern haben sich bestimmt noch an die Zeit von Paulus und Silas in Philippi erinnert. Wie sie mit blutig geschlagenem Rücken, die Füße im Stock, im Kerker saßen. Und wie die beiden dann um Mitternacht Lieder zur Ehre Gottes gesungen haben. Also für sie war klar: Bei Paulus war das keine Theorie, sondern gelebte Praxis!

Oder denk mal an die Mazedonier. Von denen schreibt Paulus: „...dass bei großer Drangsalsprüfung das Übermaß ihrer Freude und ihre tiefe Armut übergeströmt sind in den Reichtum ihrer Freigebigkeit“ (2. Kor 8,2).

Diese Christen wurden verfolgt. Und außerdem waren sie arm. Aber trotzdem hatten sie so eine Freude im Herrn, dass sie ihr letztes Hemd für die verfolgten Gläubigen in Jerusalem gegeben haben. Ihre Freude im Herrn bewirkte, dass sie Freude daran hatten, andere zu beschenken - und dafür war ihnen kein Opfer zu groß! Ich finde das richtig herausfordernd für das eigene Glaubensleben!

Schon im Alten Testament hat Nehemia gesagt: „Die Freude an dem HERRN ist eure Stärke“ (Neh 8,10). Worauf du dich fokussierst, entscheidet oft darüber, wie du dich fühlst. Der Grund, warum viele von uns oft so kraftlos und niedergeschlagen sind ist, weil wir unseren Fokus falsch setzen. Weil wir uns gedanklich so oft um negative Dinge drehen.

Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen und weiß, in was für einen Strudel man da kommen kann. Wie gefangen man sich fühlt, wenn man ständig negative Gedanken hat.

Aber wenn wir uns bewusst auf Gott fokussieren und wenn uns über Ihn freuen, dann bekommen wir geistliche Kraft. Dann gehen wir von Kraft zu Kraft.

J.P.S.


Artikelreihe: Schlüssel zu wahrer Freude

Wie wichtig Freude am Herrn ist Der Grund unserer Freude


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