2019-03-09

Die göttliche und die menschliche Seite

 „Er wird sie vertilgen ... und du wirst sie austreiben und sie schnell vernichten.“ (5. Mose 9,3)

Bei allem Handeln Gottes mit der Menschheit finden wir eine eigenartige Verbindung von Göttlichem und Menschlichem.

Nehmen wir zum Beispiel die Bibel. Sie hat einen göttlichen Autor, und sie hat menschliche Autoren, die so schrieben, wie sie vom Heiligen Geist geleitet wurden. Was die Errettung betrifft, so geht sie von Anfang bis Ende ausschließlich vom Herrn aus. Nichts kann ein Mensch tun, um sie sich zu erarbeiten oder zu verdienen. Und doch muss er sie im Glauben annehmen. Sicherlich erwählt Gott einzelne Menschen zur Errettung aus, aber sie müssen durch die enge Pforte eingehen. Deshalb schreibt Paulus an Titus über den „Glauben der Auserwählten Gottes“ (Titus 1,1).

Vom göttlichen Standpunkt aus werden wir „durch Gottes Macht ... bewahrt“. Und doch gibt es auch die menschliche Seite - „durch Glauben“ (1. Petrus 1,5). „Durch Gottes Macht durch Glauben bewahrt.“ Nur Gott kann mich heiligen. Und doch heiligt Er mich nicht ohne meine Mitwirkung. Ich muss meinem Glauben Entschiedenheit, Erkenntnis, Selbstbeherrschung, Ausharren, Gottseligkeit, Bruderliebe und Liebe hinzufügen (2. Petrus 1,5-7). Ich muss die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen (Epheser 6,13-18). Ich muss den alten Menschen ablegen und den neuen anziehen (Epheser 4,22-24). Ich muss im Geist wandeln (Galater 5,16).

Wir finden die Verbindung von Göttlichem und Menschlichem im ganzen Bereich des christlichen Dienstes. Paulus pflanzt, Apollos begießt, Gott aber gibt das Wachstum (1. Korinther 3,6).

Wenn wir an die führenden Aufgaben in der örtlichen Gemeinde denken, so wissen wir, dass nur Gott einen Mann zu einem Ältesten machen kann. Paulus erinnerte die Ältesten von Ephesus daran, dass der Heilige Geist sie zu Aufsehern gemacht hatte (Apostelgeschichte 20,28). Und doch spielt auch das eigene Bestreben des Menschen eine Rolle. Er muss nach einem Aufseherdienst trachten (1. Timotheus 3,1).

Schließlich sehen wir in dem Text, den wir zuerst angeführt haben, dass Gott unsere Feinde vertilgt, aber wir müssen sie austreiben und vernichten (5. Mose 9,3). Um Christen zu sein, die sich führen lassen und gleichzeitig handeln, müssen wir dieses Zusammenspiel der göttlichen und menschlichen Seite erkennen. Wir müssen beten, als ob alles von Gott abhinge, und arbeiten, als ob alles von uns abhinge. Jemand hat gesagt, dass wir um eine gute Ernte beten, aber gleichzeitig fortfahren müssen, Unkraut zu hacken.

W.D.


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