2020-01-24

Mit Glaubensvertrauen ausharren – und weitermachen!

Wenn wir Gott vertrauen, werden wir Prüfungen aushalten, ohne aufzugeben. Anstatt aus schwierigen Umständen im Eigenwillen auszubrechen, warten wir mit Zuversicht auf die Hilfe Gottes und stützen uns währenddessen auf Seine Kraft.

Gerade in der heutigen kurzlebigen Zeit, in der wir gewohnt sind alles immer sofort mit ein paar Klicks oder Kurznachrichten zu bekommen fällt es uns oft schwer zu warten. Wir sind zunehmend dadurch gekennzeichnet, dass wir versuchen aus Schwierigkeiten, die Gott zulässt, auszubrechen.

Doch wenn der Glaube aktiv wird und wir Gott in die Umstände miteinbeziehen, dann wird sich unsere innere Haltung verändern. Die Apostel waren durch Ausharren gekennzeichnet (2.Kor 12,12). Doch Paulus macht deutlich, dass jeder Diener des Herrn die Fähigkeit haben sollte geduldig zu warten und in Schwierigkeiten auszuharren - anstatt aufzugeben (s. 2.Kor 6,4)! Ausharren kann auch mit „drunter bleiben“ übersetzt werden. Es geht darum, im Vertrauen auf den Herrn weiterzumachen. Den Hebräern, die von ihren eigenen Landsleuten verfolgt wurden, wird gesagt: „Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat. Denn ihr habt Ausharren nötig …“ (Heb 10,35.36).

Kaleb hat 45 Jahre lang geduldig im Glauben auf die Erfüllung der Zusage Gottes gewartet - und ist dafür reichlich belohnt worden! Mit 85 Jahren bezeugt dieser treue Mann: „Ich bin heute noch so stark wie an dem Tag, als Mose mich aussandte; wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt zum Kampf und um aus- und einzuziehen“ (Jos 14,11). Eine schöne Illustration eines biblischen Prinzips, dass Jesaja einige Jahrhunderte später zu Papier brachte: „Die auf den HERRN harren, gewinnen neue Kraft: Sie heben die Schwingen empor wie die Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht“ (Jes 40,31).

In einer Predigt über das Thema Gebet berichtet Georg Müller, wie Gott auf anhaltendes Gebet antwortet und wie wichtig es ist, dass wir nicht aufgeben, sondern weiter beten, auch wenn die Antwort noch ausbleibt:

„In den ersten sechs Wochen des Jahres 1866 hörte ich von der Bekehrung von sechs Menschen, für die ich lange gebetet hatte. Für einen hatte ich zwischen zwei und drei Jahren gebetet, für einen anderen zwischen drei und vier Jahren, für einen anderen sieben Jahre, für den vierten über zehn Jahre, für den fünften etwa fünfzehn Jahre und für den sechsten mehr als zwanzig Jahre.

Einmal bat ich Gott um eine Sache, von der ich wusste, dass sie nach seinem Willen war. Obwohl ich sie Tag für Tag und im Allgemeinen viele Male am Tag vor ihn brachte in solcher Gewissheit, dass ich ihm Hunderte Male danken konnte, bevor ich sie empfing, musste ich dennoch drei Jahre und zehn Monate warten, bevor ich den Segen bekam. Ein anderes Mal musste ich sechs Jahre warten, ein anderes Mal elfeinhalb Jahre. In dem letzten Fall habe ich die Sache etwa zwanzigtausend Mal vor Gott gebracht, beständig in der vollsten Gewissheit des Glaubens, und dennoch vergingen elfeinhalb Jahre, bevor die Antwort kam.

In einem Beispiel wurde mein Glaube sogar noch mehr geprüft. Im November 1844 begann ich für die Bekehrung von fünf Menschen zu beten. Ich betete jeden Tag ohne eine einzige Unterbrechung, ob ich nun krank war oder gesund, an Land oder auf See, wie sehr ich auch beschäftigt war. Achtzehn Monate vergingen, bevor der erste der fünf sich bekehrte. Ich dankte Gott und betete für die anderen. Fünf Jahre vergingen und dann kam der zweite zum Glauben. Ich dankte Gott für den zweiten und betete weiter für die anderen drei. Tag für Tag betete ich für sie, und sechs weitere Jahre gingen ins Land, bevor der dritte sich bekehrte.

Ich dankte Gott für die drei und fuhr fort, für die zwei zu beten. Diese beiden sind immer noch unbekehrt. Im nächsten November werden es 36 Jahre sein, seit ich begann, für ihre Rettung zu beten. Aber ich hoffe auf Gott und bete weiter und warte auf die Antwort. (Anm.: Eine dieser Personen kam vor dem Tod von Georg Müller zum Glauben, die andere gab erst nach seinem Heimgang klar zu erkennen, sich bekehrt zu haben.)

Deswegen, geliebte Geschwister, wartet ausdauernd auf Gott, betet weiter; seid euch nur sicher, dass ihr Dinge erbittet, die dem Willen Gottes entsprechen. Die Bekehrung von Sündern entspricht dem Willen Gottes, denn er will nicht den Tod des Sünders. Dies hat Gott von sich selbst geoffenbart: Er will nicht, dass irgend jemand verloren geht, sondern dass alle zur Buße kommen. Deswegen, bete weiter, erwarte eine Antwort und am Ende wirst du Grund haben, Gott zu preisen.“

„Verharrt im Gebet und wacht darin mit Danksagung“ (Kol 4,2).

J.P.S.


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