2020-03-09

Sehnsucht nach dem Kommen des Herrn?

„Eile, mein Lieber, und sei der Gazelle gleich oder dem jungen Hirsch auf den Balsambergen!“ (Hohelied 8,14)

Das Hohelied schildert die Liebe Jesu zu seinem Volk, und es endet auf Seiten der Gemeinde mit dem innigen Verlangen, dass der Herr Jesus bald zu ihr zurückkehren möchte. Ihr letztes Wort an den Geliebten ist: „Beschleunige deine Wiederkunft; eile und komm wieder!“

Ist es nicht seltsam, wie der letzte Vers dieses Buches der Liebe ähnlich ausklingt wie die letzten Verse des ganzen Buches Gottes, wo es heißt: „Es spricht, der dieses bezeugt: Ja, ich komme bald! Amen, komm, Herr Jesus!“? Das Lied der Liebe und das Buch der Offenbarung enden fast gleichlautend in der starken Sehnsucht nach Christi Wiederkunft.

Stimmen unsere Herzen mit diesem Verlangen überein? Sie sollten es. Aber haben nicht etliche unter euch fast vergessen, dass der Herr Jesus wiederkommen wird? Andere, die wohl wissen, dass Er wiederkommen wird, haben das als eine Lehre angesehen, die man beiseitelegen könnte. Seid ihr ohne jedes Verlangen nach Seiner herrlichen Erscheinung gewesen? Ist das recht?

Wenn ihr keine Sehnsucht nach Christi Wiederkunft, kein Verlangen nach seiner baldigen Rückkehr habt, dann sind eure Herzen sicher krank, und eure Liebe ist erkaltet.

Ich glaube, dass unsere Beziehungen zur Wiederkunft Christi als das Thermometer angesehen werden können, das den Grad unserer geistlichen Wärme angibt. Wenn wir ein starkes, sehnsüchtiges Verlangen nach der Wiederkunft des Herrn haben, dürfen wir hoffen, dass es gut um uns steht.

Die Braut ruft: „Eile, mein Lieber!“ Die Liebe wünscht stets den Gegenstand zu sehen, auf den ihr Herz gerichtet ist. Wo große Liebe ist, da ist auch große Sehnsucht; und diese Sehnsucht kann zuweilen so zunehmen, dass sie beinahe zur Ungeduld wird. Sollte sich die Gemeinde, die über die Abwesenheit des Herrn trauert, nicht nach seiner Wiederkunft sehnen?

C.H.S.


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