Seine Beziehung zu Gott
„Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht“ (Joh 1,18).
„Denn Gott ist einer, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus“ (1.Tim 2,5).
Der Herr offenbart in Seinem Dienst auf der Erde eine ebenso wunderbare Kombination moralischer Herrlichkeiten wie in Seinem Charakter. Hinsichtlich dieses Dienstes können wir den Herrn in Beziehung zu Gott, zu Satan und zu dem Menschen betrachten. In Seinem Verhältnis zu Gott stellte der Herr Jesus in Seiner Person und in Seinen Handlungen stets den Menschen so vor Gott dar, wie der Mensch nach dem Willen Gottes sein sollte. Er stellte die menschliche Natur wieder her als ein Friedensopfer lieblichen Geruchs (3.Mo 3), als einen reinen, duftenden Weihrauch, als eine reine Garbe der auf menschlichem Boden gewachsenen Erstlingsfrüchte.
Er führte den Menschen in die Gunst Gottes zurück, die durch Adam oder durch die Sünde verloren gegangen war. Gott reute es, dass Er den Menschen gemacht hatte (1. Mo 6,6), aber diese Reue verwandelte sich in Wonne und Wohlgefallen an dem Menschen. Und dieses Opfer wurde Gott dargebracht inmitten aller Widersprüche, aller entgegenwirkenden Umstände, aller Mühsale, Leiden und beständigen Enttäuschungen. Wunderbarer Altar! Wunderbares Opfer! Es war, wie schon früher bemerkt, ein unendlich reicheres Opfer, als es eine Ewigkeit von Unschuld im Paradies hätte sein können. Und ebenso wie Jesus den Menschen vor Gott darstellte, so stellte Er auch Gott vor dem Menschen dar.
Weil Adam in Sünde fiel, hatte Gott Sein Ebenbild nicht mehr auf Erden; aber jetzt fand Er es in Christus weit vollkommener und herrlicher, als es Adam je hätte darstellen können. Nicht einer sehr guten, makellosen Schöpfung, sondern einer verlorenen und verderbten Welt offenbarte Christus Gott, indem Er Ihn in Gnade vorstellte und sagte: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen” (Joh 14,9). Alles, was Gott ist, und was man von „dem Lichte”, dem niemand nahen kann, zu erkennen vermag, ist uns in dem Herrn Jesus vor Augen gestellt worden.
Wenn wir uns weiter mit dem Dienst Christi in seiner Beziehung zu Gott beschäftigen, sehen wir, dass Christus Sich immer der Rechte Gottes erinnerte, und dass Er stets der Wahrheit und den Grundsätzen Gottes treu blieb, während Er täglich unermüdlich beschäftigt war, die Not der Menschen zu lindern. Mit welchem Anliegen Menschen in ihrem Leid sich auch an Ihn wenden mochten, niemals opferte Er etwas auf, das Gott gehörte.
Bei Seiner Geburt sprachen die Engel sowohl „Herrlichkeit Gott in der Höhe!” als auch „an den Menschen ein Wohlgefallen!” (Lk 2,14) und dementsprechend hatte Er während Seines ganzen Dienstes die Ehre Gottes mit demselben Eifer am Herzen, wie Er Sich dem Dienst der Bedürfnisse und des Heils des Sünders widmete.
Das Echo der Worte: „Herrlichkeit Gott in der Höhe”! und: „Friede auf Erden”! ließ sich sozusagen bei jeder Gelegenheit vernehmen. Die bereits erwähnte Geschichte der kananäischen Frau liefert uns dafür ein lebendiges Beispiel. Solange sie nicht hinsichtlich der Absichten und Ratschläge Gottes den rechten Platz einnahm, konnte Er nichts für sie tun; hernach aber vermochte Er alles.
Fragen für unser Leben:
Wofür können wir den Sohn Gottes anbeten wenn wir diese Gedanken lesen?
Wie können wir das Wort des Lebens (Phil 2,16) heute in dieser Welt darstellen?
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