Seine Reaktion wenn Er angegriffen wurde
Er rechtfertigte sich nicht
Wie oft der Herr auch durch Seine Jünger oder durch Seine Widersacher beschuldigt werden mochte, so suchte Er Sich doch nie zu entschuldigen. Bei einer Gelegenheit beklagen sich Seine Jünger über Ihn; sie sagen: „Lehrer, liegt dir nichts daran, daß wir umkommen?” (Mk 4,38). Aber Er denkt nicht daran, Sein Schlafen zu rechtfertigen, das sie mit ihren vorwurfsvollen Worten stören.
Zu einer anderen Zeit machen sie die Bemerkung: „Meister, die Volksmenge drängt und drückt dich, und du sagst: Wer ist es, der mich angerührt hat” (Lk 8,45)? Doch Er hatte nicht nötig, Seine Frage zu rechtfertigen; das zeigt die sofortige Heilung jener Frau.
Wieder zu einer anderen Zeit sagt Martha zu Ihm: „Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben” (Joh 11,21). Aber Er entschuldigt Sich nicht wegen Seines langen Ausbleibens, sondern belehrt Martha über den wunderbaren Charakter, den Sein Zögern hier hatte. Und wie herrlich wurde Sein Zögern gerechtfertigt!
Ohne Ansehen der Person
So war es bei jeder ähnlichen Gelegenheit. Mochte Er beschuldigt oder getadelt werden, Er widerrief nie ein Wort, trat niemals einen Schritt zurück. Er strafte jede Stimme, die sich richtend wider Ihn erhob. Seine Mutter weist Ihn in Lukas 2,48 zurecht; aber anstatt ihre Beschuldigung aufrecht erhalten zu können, muss sie sich durch Ihn von ihrem Irrtum überführen lassen.
Petrus nimmt sich heraus, Ihn mit den Worten zu ermahnen: „Gott behüte dich, Herr! dies wird dir nicht widerfahren” (Mt 16,22). Aber er muss lernen, dass Satan selbst es war, der ihm diesen Rat eingeflüstert hatte. Der Diener im Palast des Hohenpriesters geht noch weiter, indem er den Herrn scharf zurückweist und Ihm einen Backenstreich gibt (Joh 18); aber er wird überführt, angesichts des Gerichtshofes die Gesetze schändlich übertreten zu haben.
Der Schein trügt
Alles das zeigt den Weg des vollkommenen Lehrers. Der Schein mochte zuweilen gegen Ihn sein. Warum schlief Er in dem Schiff, während Wind und Wellen tobten? Warum ließ Er Sich auf dem Wege aufhalten, während die Tochter des Jairus im Sterben lag? Warum blieb Er an dem Ort, wo Er war, als Sein Freund Lazarus in dem abgelegenen Bethanien krank lag? Der Schein war tatsächlich gegen Ihn; aber auch nur der Schein, und auch das nur für einen kurzen Augenblick.
Wir haben von diesen Wegen des Herrn Jesus, von Seinem Schlafen, gehört, von Seinem Zögern auf dem Wege und Seinem Bleiben an einem Ort; aber wir haben auch das Ende dieser Wege gesehen, dass in allem nur Seine Vollkommenheit hervortrat. Auch in den Tagen der Patriarchen war der Schein gegen den Gott Hiobs. Eine Trauerbotschaft folgte auf die andere; war das nicht zu hart und grausam? Aber der Gott Hiobs hatte Sich ebensowenig zu entschuldigen wie der Jesus der Evangelien (Jak 5,11).
Fragen für unser Leben:
Versuchst Du Dich zu rechtfertigen wenn Du fälschlich angeklagt wirst?
Wenn Dich jemand aus Deiner Familie oder aus dem engeren Freundeskreis von konsequenter Nachfolge abbringen möchte, handelst Du dann auch ohne Ansehen der Person?
Artikelreihe: Schönheiten im Leben Jesu
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