Hoffnung in Bochim!
„Da nun der Engel des Herrn solche Worte zu allen Kindern Israel redete, erhob das Volk seine Stimme und weinte. “ (Richter 2,4)
Wie hoffnungsvoll! Sie alle waren aufmerksame Hörer. Es war nicht einer da, der seine Augen umherschweifen ließ oder die scharfen Worte vergaß, die gesprochen wurden. Alle schienen ihre Ohren weit aufzutun, um die göttliche Ermahnung aufzunehmen. Dort standen sie vor dem Herrn, erstaunt und verwirrt, während der Engel seine ernste Botschaft ausrichtete und dann zu dem zurückkehrte, der ihn gesandt hatte.
Diese Israeliten hörten die Warnung und nahmen die Wahrheit in sich auf. Sie waren aufmerksame Hörer, und jeder würde gesagt haben: „Gelobt sei Gott! Diese Predigt hat ein großes Werk getan.“ In der ganzen Versammlung war nicht einer, der lachte; nicht einer, der gleichgültig war; nicht einer, der die Botschaft verhöhnte und verachtete, sondern nach diesem Text erhoben alle ihre Stimme und weinten. Ein Gefühl der Bedrückung lag auf ihnen. Ihre Seelen waren tief betrübt; sie drückten ihren Schmerz in einem bitteren Schrei aus, und mittlerweile flössen ihre Tränen, so dass wir denken würden: Das ist verheißungsvoll!
Diese Menschen waren auch bekennende Hörer; denn sobald dieser Gottesdienst vorüber war, „opferten sie daselbst dem Herrn“. Sie bekannten sich als des Herrn Knechte, nahmen das Opfer, welches er bestimmt, und opferten für ihre Sünden. Sie alle waren Verehrer des Höchsten und aufrichtig bußfertig.
Nun, liebe Freunde, alles dies sieht sehr hoffnungsvoll aus, weil wir dieses Ergebnis erwarten, wenn Gott das Gesetz dem Gewissen des Menschen vorstellt. Wenn einem Menschen seine Sünde vorgestellt wird, sollte er dann nicht weinen? Hoffnung glänzt in jeder Träne. Oh, dass die Menschen anständig genug wären, ihre Übertretungen zu beweinen. Mich wundert, dass einige von euch ihre Bibel mit trockenen Augen lesen können. Es ist nicht zu verwundern, dass die Leute schreien und weinen; ein Wunder ist, dass nicht jeder Ort, an dem das Gesetz und das Evangelium verkündigt werden, ein „Bochim“, ein Ort des Weinens, ist.
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