Der Unveränderliche
Herrliche Gegensätze
Der, der einst am Brunnen zu Sichar saß, ist Derselbe, der jetzt in den höchsten Himmeln Platz genommen hat. „Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel”. Hoheit und Niedrigkeit sind Sein. Er hat einen Platz zur Rechten Gottes und doch läßt Er Sich herab, die Füße Seiner Heiligen auf der Erde zu waschen. Welche Gegensätze vereinigen sich in Ihm! Er büßt nichts von Seiner Würde und Größe ein, wenn Er Sich in Seiner unendlichen Gnade unserer Armut anpasst; nichts mangelt Ihm, was uns dienlich sein könnte, und doch ist Er herrlich, fleckenlos und vollkommen in Sich Selbst.
Ewig Derselbe
Die Zeit brachte keinen Wechsel bei dem Herrn hervor. Dieselben Offenbarungen Seiner Gnade und Seines Charakters vor und nach Seiner Auferstehung bestätigen diese für uns so wichtige Wahrheit. Das, was Er einst war, sagt uns, was Er in diesem Augenblick ist und was Er ewig sein wird, sowohl in Seinem Charakter als auch in Seiner Natur, sowohl im Blick auf uns als auch im Blick auf Ihn Selbst.
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit” (Heb 13, 8).
Dennoch führte das alles bei dem Herrn keinen Wechsel herbei. „Weder Höhe noch Tiefe, noch irgend ein anderes Geschöpf”, um mit dem Apostel zu reden, konnte Ihn verändern. Die Liebe widerstand allem, und der Herr kehrt zu den Seinigen als Derselbe Jesus zurück, den sie von jeher gekannt hatten. Er nimmt teil an ihrer Arbeit nach Seiner Auferstehung, ja, selbst nach Seiner Himmelfahrt, wie Er es während der Tage Seines Dienstes und Seines Pilgerns mit ihnen getan hatte. Wir sehen das aus dem letzten Vers des Markusevangeliums.
Vor und nach Seiner Auferstehung
In Johannes 3 führt Er einen Rabbi trägen Herzens ins Licht und auf den Weg der Wahrheit, und erträgt ihn mit der ganzen Geduld der Gnade. In gleicher Weise handelt Er nach Seiner Auferstehung mit den beiden Jüngern „unverständigen und trägen Herzens” auf dem Weg nach Emmaus (Lk 24). In Markus 4 bringt Er die Furcht der Seinigen zum Schweigen, ehe Er sie wegen ihres Unglaubens tadelt; Er bedroht den Wind und spricht zu dem See: „Schweig, verstumme!” bevor Er zu den Jüngern sagt: „Was seid ihr so furchtsam? Wie, habt ihr keinen Glauben?”
Gerade so macht Er es in Johannes 21 nach Seiner Auferstehung; Er setzt Sich mit Petrus, als sei nichts vorgefallen, in voller, ungehinderter Gemeinschaft zum Essen nieder, und dann erst zieht Er den Jünger zur Rechenschaft und wirkt auf sein Gewissen ein durch die Worte: „Simon, Sohn Jonas’, hast du mich lieb?”
Der Auferstandene
Bei der Begegnung des auferstandenen Herrn mit Maria Magdalena betont der Evangelist, dass Er Derselbe Jesus war, der sieben Dämonen von ihr ausgetrieben hatte; und Maria erkennt die Stimme Dessen, der sie bei ihrem Namen rief, sofort wieder. Welch eine Ähnlichkeit zwischen dem Christus in Niedrigkeit und dem Christus in Herrlichkeit, zwischen dem Heiland der Sünder und dem Herrn der zukünftigen Welt! Wie laut verkündet uns das alles, dass Er, der einst herniederstieg, sowohl hinsichtlich des Charakters als auch der persönlichen, göttlichen Herrlichkeit „derselbe ist, der auch hinaufgestiegen ist”.
Auch wird Johannes, nachdem sein Herr auferstanden ist, uns als der Jünger vorgestellt, der während des Abendmahls an der Brust seines Meisters gelegen hatte. „Ich bin Jesus!” lautete ferner die Antwort des Herrn von dem erhabensten Platz des Himmels, von der Rechten des Thrones der Majestät her, als Saulus von Tarsus die Frage stellte: „Wer bist du, Herr?” (Apg 9).
Alles das sollten wir auch auf uns persönlich anwenden; wir sind dabei unmittelbar betroffen. Petrus erkannte, dass sein Meister vor und nach Seiner Auferstehung für ihn derselbe war. In Matthäus 16 tadelt ihn der Herr; aber wenige Tage nachher führt Er ihn, und zwar in völliger Harmonie, als ob nichts vorgefallen wäre, mit Sich auf den heiligen Berg.
In Johannes 21 wird Petrus von neuem getadelt. Nach seiner Gewohnheit hatte er sich auf Dinge eingelassen, die seine Begriffe weit überstiegen und, auf Johannes zeigend, die Frage erhoben: „Herr, was soll aber dieser?” Und sein Meister war gezwungen, ihn mit den Worten: „Was geht es dich an?” in seine Schranken zu verweisen. Doch trotz dieser scharfen Zurechtweisung lässt der Herr ihn mit Johannes Sich nachfolgen, darf Petrus Ihn begleiten auf Seinem Weg zum Himmel.
Ein zurechtgewiesener Petrus war einst mit dem Herrn auf den heiligen Berg gestiegen; und derselbe zurechtgewiesene Petrus begleitet jetzt den zum Himmel auffahrenden Herrn, indem er auf diese Weise gleichsam zum zweiten Mal den Berg der Herrlichkeit, den Berg der Verklärung, besteigt.
Er bleibt treu
Welch ein mächtiger Trost liegt in diesem allen für uns! So ist Jesus, unser Herr, „derselbe gestern und heute und in Ewigkeit”, Derselbe während der Tage Seines Dienstes auf der Erde und nach Seiner Auferstehung, Derselbe jetzt im Himmel, in den Er hinaufgestiegen ist, und Derselbe in alle Ewigkeit. Und so wie Er nach wie vor Seiner Auferstehung stets denselben Charakter zeigte und Sich in derselben Gnade offenbarte, so erfüllt Er auch alle Verheißungen, die Er Seinen Jüngern hinterlassen hat.
Fragen für unser Leben:
Was bedeutet es praktisch für Dein Glaubensleben, dass Jesus Christus sich nicht verändert?
Gibt es in diesem Artikel Herrlichkeiten des Herrn Jesus, für die Du Ihn anbeten kannst?
Artikelreihe: Schönheiten im Leben Jesu
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