SO kann Gott DICH gebrauchen (2)
Paulus schreibt in 1.Korinther 1,27: „Das Schwache der Welt hatdasst auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache.“ Das gilt sowohl für die Errettung als auch für den Dienst. Unser Problem ist oft nicht, dass wir zu schwach sind, sondern dass wir zu stark sind - zu stark für Gott. Wir werden nicht durch unsere Probleme schwach, sondern weil wir uns auf unsere Stärken stützen. Es kommt leider oft vor, dass wir aufgrund von guter Gesundheit, Bildung, Beziehungen, Geld oder finanzieller Absicherung ein gewisses Selbstvertrauen oder eine Selbstgenügsamkeit entwickeln - weil wir denken, dass wir auch ganz gut ohne Gottes Hilfe zurechtkommen. Das würde natürlich kaum jemand offen zugeben, aber leider ist es trotzdem oft unterschwellig der Fall.
Die Gläubigen in China sind in den letzten Jahrzehnten durch viele Prüfungen gegangen. Aber es ist beeindruckend, wie viele trotz Verfolgungen treu dem Herrn und den Glaubensgeschwistern dienen. Als einmal ein Gastredner aus China in Canada in einer Gemeinde war und den Lifestyle der kanadischen Gemeindemitglieder sah, fragte er den Pastor: „Glaubst du, dass deine Gemeindeglieder - besonders die jungen Leute - dem Herrn immer noch dienen würden, wenn sie die gleichen Verfolgungen erlebten wie wir?“
Nach einer Pause sagte der kanadische Pastor: „Wenn eure Gemeindeglieder die gleiche Freiheit genießen würden wie wir, glaubst du, dass sie immer noch so treu der Gemeinde dienen würden?“ Die Gefahr des Wohlstands und der Freiheit ist oft genauso groß wie die Gefahr der Verfolgung.
Denk mal an den König Ussiah. Er hat insgesamt 52 Jahre über Juda regiert. Am Anfang war er jung und schwach. In diesem Bewusstsein hat er Gott gesucht und ist von ihm gesegnet worden. Es steht da: „Wunderbar wurde ihm geholfen, bis er stark wurde“ (2. Chr 26,15). Soweit so gut. Aber dann heißt es weiter „Und als er stark geworden war, erhob sich sein Herz, bis er zu Fall kam“ (2. Chr 26,16).
Sobald wir stark werden, haben wir die Tendenz, Selbstvertrauen zu entwickeln und uns auf unsere eigene Kraft zu stützen. Wenn wir das tun, entfernen wir uns von Gott. Wir sollen Gott dienen, aber nicht mit Selbstvertrauen und nicht aus eigener Kraft, sondern mit Gottvertrauen und mit der Kraft, die Er uns gibt. Deshalb schreibt Petrus: „Wenn jemand dient, so sei es als aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus“ (1. Pet 4,11).
Paulus schreibt beispielsweise den Korinthern, dass er unter ihnen das Zeugnis Gottes nicht mit überredenden Worten der Weisheit gepredigt hat, sondern unter der Kraft des Heiligen Geistes. Wenn man 2. Korinther 10 liest, bekommt man den Eindruck, dass er körperlich eher schwach war und auch keine besondere Redegabe hatte. Wie viel hat Gott durch ihn gewirkt!
In der Kirchengeschichte können wir auch an D.L. Moody denken, der einer der größten Evangelisten war, die es jemals gegeben hat. Was viele nicht wissen, ist, dass er keine richtige Schulausbildung hatte. Seine Briefe, die bis heute aufbewahrt sind, sind voller grammatikalischer Fehler. Seine körperliche Erscheinung war auch nicht beeindruckend. Seine Stimme war eher schrill und nicht sehr angenehm. Doch diese Handicaps haben Gott nicht davon abgehalten, Moody zu benutzen. Im Gegenteil!
Als man in Amerika von Moodys Dienst in England hörte hat sich ein Zeitungsreporter auf den Weg gemacht, um über das Geheimnis von Moodys Erfolg zu berichten. Er kehrte sehr ernüchtert nach Amerika zurück und schrieb: Obwohl ich mir Moody sehr genau angesehen habe, kann ich nichts in ihm erkennen, was zu diesem gewaltigen Werk geführt hat.
Als Moody nach Amerika zurückkehrte und den Zeitungsartikel las, schrieb er der Zeitung: „Das ist genau das Geheimnis dieser Bewegung. Es gibt nichts, was es erklären kann als nur die Kraft Gottes. Es ist Gottes Werk und nicht meins.“ Von Moody stammt auch der Satz: „Gibt Gott dein Leben. Er kann damit mehr tun, als du es kannst.“
Artikelreihe: SO kann Gott DICH gebrauchen!
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