2021-12-22

SO kann Gott DICH gebrauchen (3)

Je weniger wir uns auf unsere Kraft und unsere natürlichen Fähigkeiten stützen, umso besser kann Gott uns gebrauchen. Denn gerade dann, wenn wir uns unserer eigenen Schwachheit und Hilflosigkeit bewusst sind, begreifen wir, dass wir Gottes Hilfe brauchen, weil wir von Ihm abhängig sind. Das treibt uns ins Gebet - und in der Gegenwart Gottes finden wir Seine Kraft. Als David völlig am Boden zerstört war und nicht mehr weiter wusste, da stärkte er sich in dem HERRN, seinem Gott (s. 1. Sam 30,6).

Wenn wir anstelle von Selbstvertrauen Gottvertrauen haben, dann werden wir auch erleben, was schon viele Gläubige vor uns erlebt haben. Wie es im Hebräerbrief heißt: „Die aus der Schwachheit Kraft gewannen und im Kampf stark wurden“ (Heb 11,34).

Menschliche Schwachheit liefert die beste Gelegenheit zur Darstellung von göttlicher Kraft. Gott kann die begabten, die Mächtigen und die Schlauen nur gebrauchen, wenn sie das Vertrauen auf ihre eigenen natürlichen Fähigkeiten aufgeben.

Gott hat Mose berufen als er ein gebrochener Mann war, der sagte, dass er sich völlig unfähig fühlte, Gottes Sprachrohr zu sein - obwohl er in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet war. Doch weil er sich Gott zur Verfügung stellte, heißt es am Ende seines Lebens: „Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, den der HERR gekannt hätte von Angesicht zu Angesicht, nach allen Zeichen und Wundern, die der HERR ihn gesandt hatte zu tun im Land Ägypten“ (5.Mo 34,10.11).

Hudson Taylor hat gesagt: „Alle Helden Gottes waren schwache Menschen, die große Dinge für Gott getan haben, weil sie sich darauf verlassen haben, dass Gott mit ihnen war.“

Das nächste Mal, wenn du denkst, dass Gott dich nicht gebrauchen kann, erinnere dich an die schwachen Menschen, die Gott bereits gebraucht hat: Jakob hatte ein ausgerenktes Hüftgelenk; Paulus hatte einen Dorn im Fleisch; Elia war schnell entmutigt; Jona ist vor Gott weggelaufen; Naomi war eine Witwe; Martha war um viele Dinge besorgt; Petrus, Johannes und Jakobus sind im Garten Gethsemane eingeschlafen; Thomas hat gezweifelt, Zachäus war klein - und so weiter. Gott hat sie alle benutzt.

William Carey hat nach der siebten Klasse die Schule abgebrochen. Deshalb hat er als Schuster gearbeitet. Aber der Mangel seiner Ausbildung hat ihn nicht davon abgehalten, dem Herrn zu dienen. Er hat Teile der Bibel in über 40 indische Sprachen übersetzt. Dabei hat er seine Schwachheit voll anerkannt und gesagt: „Wenn Gott mich benutzen kann, dann kann er jeden benutzen.“ Matthew Henry hat es wie folgt auf den Punkt gebracht: „Gott benutzt die, die zuerst einmal unter den Eindruck kommen, dass sie unwürdig sind, von Ihm gebraucht zu werden.“

Wir sind wahrscheinlich gebildeter als William Carey es damals war. Aber vielleicht kann Gott kann uns nicht so benutzen, wie Er es gerne möchte, weil wir zu stark für Ihn geworden sind. Jemand hat treffend gesagt: Was Gott von uns will, ist nicht unsere Fähigkeit oder Unfähigkeit, sondern unsere Verfügbarkeit.

Gehen wir zum Schluss nochmal zurück zu 2.Korinther 12,9: „Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht.“ Als Paulus die Worte des Herrn verstanden und im Glauben angenommen hat, hat sich sein Gebetsleben geändert: Er hat aufgehört dafür zu beten, dass Gott ihn von seiner Schwachheit befreit. Stattdessen hat er sich über seine Schwachheit gefreut. Wie ist das möglich? Weil er begriffen hat, dass unsere Schwachheit die beste Möglichkeit ist, dass Gott sich durch ihn verherrlichen kann und weil er unbedingt wollte, das Christus an seinem schwachen Körper erhoben wird (Phil 1,20)!

Wie sieht das bei uns aus? Können wir auch wie Paulus sagen: „Deshalb habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christus; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2. Kor 12,10)? Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig!

J.P.S.


Artikelreihe: SO kann Gott DICH gebrauchen!

SO kann Gott DICH gebrauchen (2)


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