2019-08-05

Die Frucht des Geistes: Friede

„Die Frucht des Geistes aber ist: ... Friede...“ (Galater 5,22)

Sobald wir gerechtfertigt sind durch Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus (Römer 5,1). Das bedeutet, dass die Feindschaft zwischen uns und Gott beendet ist, weil Christus die Ursache dieser Feindschaft  - unsere Sünden - völlig weggetan hat. Wir haben deshalb auch Frieden des Gewissens, da wir wissen, dass das Werk vollbracht ist, Christus die Strafe für unsere Sünden auf Sich genommen und Gott sie vergessen hat.

Aber der Heilige Geist möchte auch, dass wir den Frieden Gottes in unseren Herzen genießen. Dies ist die Gelassenheit und Ruhe, die aus dem Wissen entspringen, dass unser Leben und alle Umstände in Gottes Hand sind und dass uns nur zustoßen kann, was Gott zulässt.

Darum können wir ruhig bleiben, wenn uns auf der dicht befahrenen Autobahn plötzlich ein Reifen platzt. Wir brauchen unsere Beherrschung nicht zu verlieren, wenn wir wegen eines Verkehrsstaus unser Flugzeug nicht mehr erreichen. Frieden zu haben, heißt auch, bei einem Autounfall oder bei einer Fettexplosion auf dem Küchenherd die Nerven zu behalten.

Diese Frucht des Geistes versetzt einen Petrus in die Lage, im Gefängnis tief und fest zu schlafen, befähigt einen Stephanus, für seine Mörder zu beten, ermöglicht es einem Paulus, mitten in einem Schiffbruch andere zu trösten.

Wenn ein Flugzeug in starke Luftturbulenzen gerät und wie eine Feder im Sturm hin- und hergeworfen wird, wenn die Enden der Tragflächen vier Meter weit auf- und abschwingen, wenn die meisten Fluggäste kreischen, während das Flugzeug schlingert, sich aufbäumt und plötzlich abtaucht, dann befähigt jener Friede den Gläubigen, seinen Kopf zu neigen, seine Seele Gott anzubefehlen und Gott dafür zu preisen, wie immer der Ausgang sein wird.

Oder, um eine andere Illustration zu verwenden: Der Geist Gottes kann uns auch Frieden geben, wenn wir im Büro unseres Arztes sitzen und ihn sagen hören: „Es tut mir furchtbar leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die Geschwulst leider bösartig ist.“ Er kann uns zur Antwort befähigen: „Ich bin bereit zu gehen, Herr Doktor. Ich bin durch Gottes Gnade gerettet, und für mich wird es heißen, dass ich bald ausheimisch von dem Leibe und einheimisch bei dem Herrn sein werde.“

Deshalb können wir - mit den Worten von Bickersteths wunderbarem Lied - „Frieden, vollkommenen Frieden in dieser finsteren Welt der Sünde“ haben, „von dringenden Pflichten bedrängt ... wenn die Wogen der Leiden rings um uns hochschlagen ... wenn die Geliebten weit weg sind ... und unsere Zukunft völlig im Dunkel liegt“, weil wir „Jesus kennen, und Er auf dem Thron ist“.

W.D.


Artikelreihe: Die Frucht des Geistes

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