2022-11-17

Wenn Gläubige leiden müssen

„Elia betete ernstlich, dass es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate.“ (Jakobus 5,17)

„Und es geschah nach Verlauf einer Zeit, da vertrocknete der Bach, denn es war kein Regen im Land.“ (1. Könige 17,7)

Elia steckte nun in einer ganz besonderen Situation. Er musste erleben, dass er dort am Bach Krith die Konsequenzen seines eigenen Gebets zu spüren bekam. Er hatte ja dafür gebetet, dass es nicht mehr regnen sollte, damit das Volk Buße tut und zu Gott zurückkehrt. Und weil es nicht regnete, trocknete der Bach aus.

Ich habe öfter in letzter Zeit gedacht, dass uns das in gewisser Hinsicht auch passieren kann. Vielleicht haben einige Christen vor einiger Zeit intensiv dafür gebetet, dass Gott mal etwas geschehen lässt, was die Menschen aus ihrem Trott reißt und wirklich zum Nachdenken bringt.

Und dann lässt Gott eine Corona-Pandemie zu, in der für eine Zeit lang an vielen Orten Bars, Bordelle, Clubs und Diskotheken geschlossen werden und tatsächlich einige Menschen anfangen, sich über die Ewigkeit Gedanken zu machen. Außerdem wird plötzlich vielen Christen bewusst, dass das Kommen des Herrn sehr nahe bevorsteht.

Aber gleichzeitig ist man auf einmal selbst auch von irgendwelchen Einschränkungen betroffen, man wird selber krank oder muss durch schwierige Zeiten gehen. Das ist nur ein Beispiel, womit ich zeigen will: Wenn man für Erweckung betet, dann muss man auch bereit sein, selbst einen Preis dafür zu bezahlen bzw. Leiden in Kauf zu nehmen.

Durch das Austrocknen des Baches stand Elia plötzlich vor einer Veränderung in seinem Leben. Eine Veränderung, durch die er geistlich wachsen sollte.

Auch bei uns benutzt Gott oft Umstände, die sich ändern, dazu, um uns geistliche Lektionen beizubringen und uns im Glauben wachsen zu lassen. Ich gebe mal ein paar Beispiele, wie so ein austrocknender Bach im übertragenen Sinn heute aussehen könnte:

Eine gute Gesundheit, die immer mehr den Bach runter geht. Oder ein Geschäft, das immer schlechter läuft. Oder eine zunehmende Entfremdung unter Glaubensgeschwistern aufgrund von Meinungsverschiedenheiten.

Das sind Dinge, die oft schmerzhaft sind. Aber wir sollen deshalb nicht verzweifeln. Wir sollen darin viel mehr eine Chance sehen, geistlich zu reifen und Gott besser kennenzulernen!

Deshalb schreibt Jakobus auch: „Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen fallt“ (Jak 1,2). Die Frage ist natürlich, ob wir diese geistliche Sicht haben oder ob wir danach streben, ein möglichst problemloses Leben zu haben.

J.P.S.


Artikelreihe: Lektionen aus dem Leben Elias

Schwierigkeiten auf dem Glaubensweg? Panik oder vertrauen


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