Der Gott der Vergebung
“Wer ist ein Gott wie du, der die Ungerechtigkeit vergibt?” (Micha 7,18).
Die Religionen dieser Welt haben alle eins gemeinsam: Sie reden dem Menschen ein, dass er Gott durch gute Werke näher kommen kann. Doch der wahrhaftige Gott macht in Seinem heiligen Wort klar, dass auf diesem Weg kein Sünder jemals den Himmel erreichen wird.
Gott ist so unendlich heilig, dass Er Sünde in seiner Gegenwart nicht ertragen kann. Er hat Augen wie eine Feuerflamme und bewohnt ein unzugängliches Licht, in dem Er für die Menschen nicht sichtbar ist - und es in Seiner Absolutheit auch nie sein wird (vgl. 1.Tim 6,16). „Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen“ (vgl. Jes 6,3) rufen die erhabensten Engel, die sich in der Nähe Gottes aufhalten und dabei ihre Angesichter und Füße bedecken.
Wie sehr Gott die Sünde hasst, wird deutlich, wenn wir bedenken, dass Menschen, die in ihren Sünden sterben, für immer - d.h. endlos, für alle Ewigkeit - in der Hölle beziehungsweise im Feuersee furchtbare Qualen erdulden müssen. Das Wort Gottes sagt, dass dieser Ort so grausam ist, das es besser ist lahm, verkrüppelt oder einäugig zu sein, als dorthin zu kommen. Wir haben wahrscheinlich nicht ansatzweise eine Vorstellung davon, wie schrecklich dieses endlose Gericht sein wird, aus dem es dann kein Entkommen mehr gibt. Deshalb sagt die Heilige Schrift: „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!“ (Heb 10,31).
Wie ist es möglich, dass dieser heilige, gerechte und erhabene Gott, der „zu rein von Augen (ist), um Böses zu sehen“ (Hab 1,13), Sünden vergeben kann? Ist das nicht zu groß und schön, um wahr zu sein? Wie kann der furchtbare Zorn Gottes, der verlangt, dass sündige Menschen auf ewig von Ihm getrennt sein sollen, im Blick auf die Sünde befriedigt werden?
Die Antwort auf diese Fragen hat Gott selbst uns vor ca. 2000 Jahren gegeben. Da der Mensch nicht durch eigene Anstrengung in den Himmel heraufsteigen konnte, ist Gott in Jesus Christus - seinem einzigartigen Sohn - auf diese Erde herabgekommen. Der ewige, allmächtige, allwissende und allgegenwärtige Schöpfer aller Dinge wurde Mensch. Warum? Um sterben zu können! Nur als Mensch konnte Er, der allein Unsterblichkeit besitzt, in den Tod gehen, um stellvertretend für Sünder zu sterben, denn: „Der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Röm 6,23). Wie absolut einzigartig und unvergleichlich ist der Sohn Gottes!
Wenn heute jemand daran glaubt, dass Jesus Christus dort am Kreuz stellvertretend für ihn gestorben und von Gott bestraft worden ist, dann vergibt Gott seine Sünden - denn Gott richtet keine Sünde zweimal! Es ist ein unfassbarer Segen täglich aus der Vergebung leben zu dürfen und zu wissen, dass unsere Sünden für immer vergeben sind! „Glückselig die, deren … Sünden bedeckt sind! Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!“ (Röm 4,7-8).
Gott ist reich an Vergebung (vgl. Jes 55,7) - und das sollen wir auch sein! Ein Christ sollte seinen Mitmenschen in der gleichen Weise vergeben, wie auch Gott ihm in Christus vergeben hat (vgl. Eph 4,32). Wie hat Gott das getan? Hat Er darauf gewartet, dass wir reumütig zum Himmel hinauf gekrochen kommen und Ihn um Vergebung anflehen? Nein! Stattdessen hat Er den ersten Schritt auf uns zugemacht, uns unsere Sünden vor Augen geführt, Seine liebende Hand ausgestreckt und uns Vergebung angeboten - wenn wir anerkennen, dass wir sie brauchen. Außerdem hat Gott ein für alle Mal vergeben. Er hat unsere Sünden hinter Seinen Rücken und in die tiefen des Meeres geworfen, von wo Er sie nie mehr hervorholen wird (vgl. Jes 38,17; Mich 7,19). Wie es im Hebräerbrief heißt: „Ihrer Sünden … werde ich nie mehr gedenken“ (Heb 10,17). Diesem Vorbild sollen wir folgen!
Gehst Du auf Gläubige zu, die Dir Unrecht getan oder Dich verletzt haben, um ihnen bewusst zu machen, dass es zwischen Euch ungeregelte Dinge gibt, die wieder geordnet werden müssen? Das Wort Gottes sagt: „Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder gewonnen“ (Mt 18,15). Wirf jede Bitterkeit ab und versuche Deinen Bruder oder Deine Schwester zu gewinnen! Das ist wahre Nächstenliebe!
„Einander ertragend und euch gegenseitig vergebend, wenn einer Klage hat gegen den anderen; wie auch der Christus euch vergeben hat, so auch ihr“ (Kol 3,13).
Artikelreihe: Herrlichkeiten des Heiligen
Der Gott der Hoffnung Gott, der RetterVorheriger Artikel Nächster Artikel