2019-01-28

Gott, der Retter

„Weil es keinen anderen Gott gibt, der auf solche Weise zu erretten vermag“ (Dan 3,29).

Rettung! Das ist, was wir Menschen brauchen - im Blick auf Zeit und Ewigkeit. Ein Sünder braucht ewige Errettung von seinen Sünden und ein Gläubiger braucht tägliche Rettung in den Umständen des Lebens.

Gott ist ein Retter-Gott. Er hat Freude daran den Menschen Rettung zu schenken. Als der Sohn Gottes in diese Welt kam, wurde Er Jesus genannt, was bedeutet: „Der HERR ist Rettung.“ Vor seiner Geburt hatte ein Engel bereits zu Joseph gesagt: „Du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden“ (Mt 1,21). Was für ein großartiger Gott, der bereit ist in Seine eigene Schöpfung einzutreten, um Seine hilflosen Geschöpfe von ihren Sünden zu retten!

Das Volk Israel hatte Gott schon seit dem Auszug aus Ägypten als Retter kennengelernt. Im Propheten Hosea erinnert Er sie daran, indem Er sagt: „Ich aber bin der HERR, dein Gott, vom Land Ägypten her; und du kennst keinen Gott außer mir, und da ist kein Retter als nur ich“ (Hos 13,4). Außer Ihm gibt es keinen Gott und auch als Retter ist Er absolut unvergleichlich, wie Er selbst sagt: „Ich, ich bin der HERR, und außer mir ist kein Erretter” (Jes 43,11).

Mit der Geburt Jesu hat sich Gott in einer einzigartigen Weise als Retter geoffenbart. Die Hirten in Bethlehem bekamen die Botschaft: „Denn euch ist heute in der Stadt Davids ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr“ (Lk 2,11). Ca. 33 Jahre später, als Jesus auf einem Esel nach Jerusalm hineingeritten kam, erfüllte sich die Prophezeihung Sacharja’s, der sagt: „Frohlocke laut, Tochter Zion; jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König wird zu dir kommen: Gerecht und ein Retter ist er“ (Sach 9,9).

Doch das Volk Israel wollte die Rettung Gottes nicht annehmen. Sie dachten, dass sie sich durch das Halten des Gesetzes selbst retten konnten. Was war die Folge? Sie haben den Sohn Gottes genommen, Der zur Rettung gekommen war, und haben Ihn an ein Kreuz genagelt! Außerdem riefen sie in verächtlicher Weise: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!“ (Mt 27,25). Menschlich gesehen haben sie durch diese furchbare Tat und ihre zum Himmel schreiende Sünde jede Hoffnung auf Rettung verloren und das furchtbare Gericht Gottes auf sich gezogen.

Doch Gott ist nicht wie die Menschen. Der Heilige ist reich an Erbarmungen (vgl. Hos 11,8-9). Selbst nachdem 50 Tage später der Heilige Geist bereits auf die Erde gekommen und die Versammlung des lebendigen Gottes gebildet worden war, richtete Gott durch die Apostel immer noch Appelle der Gnade an sein irdisches Volk, weil Er sie retten wollte: „Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ermordet habt, indem ihr ihn an ein Holz hängtet. Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Heiland erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben“ (Apg 5,30-31).

Da das irdische Volk Gottes die Rettung Gottes ablehnte, wurde der Sohn Gottes auch zum Licht der Nationen gesetzt, um Gottes Rettung zu sein bis an das Ende der Erde (vgl. Jes 49,6). Bereits im Alten Testament hatte Gott gesagt: „Ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir! Wendet euch zu mir und werdet gerettet, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst“ (Jes 45,22). Diese wunderbare Tatsache haben später sowohl Menschen in Samaria (vgl. Joh 4,42) als auch die Apostel, die eine Begegnung mit dem Herrn Jesus hatten, im Glauben ergriffen und gesagt: „Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland der Welt“ (1.Joh 4,10). Ja, Gott ist tatsächlich ein Retter-Gott, „der will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1.Tim 2,3-4)!

Doch Gottes Rettung beschränkt sich nicht auf die ewige Errettung von unseren Sünden. Als Gläubige haben wir Gottes Rettung jeden Tag nötig. Wenn wir von der Sünde versucht werden oder unser Glaube aufgrund von Schwierigkeiten zusammenzubrechen droht, dann brauchen wir die Hilfe, den Beistand und die Rettung unseres Herrn. Als Petrus auf dem Wasser anfing zu sinken, bete er: „Herr, rette mich.“ Augenblicklich war die rettende Hand Jesu da, um Seinen Jünger aus dem Wasser zu ziehen.

Das ist auch heute noch so. Der auferstandene Sieger von Golgatha ist jetzt vom Himmel aus ununterbrochen für uns aktiv, um uns Rettung zu schenken. Deshalb schreibt Paulus, dass wir „durch sein Leben gerettet werden“ (vgl. Röm 5,10). Der Apostel selbst hatte auf hoher See des öftern die Rettung Gottes hautnah erlebt und war sogar einmal aus dem Rachen des Löwen gerettet worden (vgl. Apg 27,44; 2.Tim 4,17). Diese praktischen Glaubenserfahrungen gaben ihm das feste Vertrauen, dass sein großer Hoherpriester ihn auch in Zukunft durch alle Schwierigkeiten hindurch bis ans Ende retten würde (vgl. 2.Tim 4,18). Wie geschrieben steht: „Daher vermag er diejenigen auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er allezeit lebt, um sich für sie zu verwenden“ (Heb 7,25). Es gibt wahrhaftig „keinen anderen Gott …, der auf solche Weise zu erretten vermag“ (Dan 3,29)!

Doch wir warten auf eine noch größere Rettung, als die, die wir in den gegenwärtigen Umständen erleben: „Denn unser Bürgertum ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten“ (Phil 3,20). Wir warten darauf, dass der Herr Jesus als Retter vom Himmel kommt, um uns aus dieser verfluchten und sündigen Welt herauszunehmen, damit wir in alle Ewigkeit bei Ihm im Haus des Vaters sind. Noch bevor die furchtbaren Gerichte Gottes über diese Welt hereinbrechen werden, wird Er kommen, um uns vor dem kommenden Zorn zu retten (vgl. 1.Thes 1,10). Dieser wunderbare Augenblick steht unmittelbar bevor. Jeden Tag kommen wir ihm näher, so dass es im Römerbrief heisst: „Denn jetzt ist unsere Errettung näher, als damals, als wir gläubig wurden. Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe“ (Röm 13,11).

Gott ist unser Retter - im Blick auf die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft - „der uns von so großem Tod errettet hat und errettet, auf den wir unsere Hoffnung gesetzt haben, dass er uns auch ferner erretten wird“ (2.Kor 1,10).

„Dem alleinigen Gott, unserem Heiland, durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeit! Amen“ (Jud 1,25).

J.P.S.


Artikelreihe: Herrlichkeiten des Heiligen

Der Gott der Vergebung Heiliges Erbarmen


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