Heiliges Erbarmen
„Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte, und ich will nicht in Zornglut kommen“ (Hos 11,9).
„Gott ist erhabener als ein Mensch … über all sein Tun gibt er keine Antwort“ (Hiob 33,12.13). Er ist der souveräne Herrscher und braucht sich für Sein Handeln niemandem gegenüber zu rechtfertigen. Seine Gedanken sind höher als unsere Gedanken und Seine Wege sind höher als unsere Wege (vgl. Jes 55,9). Er übersteigt das Menschliche. Das wird u.a. im Kontext des oben angeführten Verses aus dem Propheten Hosea deutlich, wo Gott folgendes sagt: „Wie sollte ich dich hingeben, Ephraim, dich überliefern, Israel? Wie sollte ich dich wie Adama hingeben, wie Zeboim dich machen? Mein Herz hat sich in mir umgewendet, erregt sind alle meine Erbarmungen. Weder will ich die Glut meines Zorns ausführen noch Ephraim wieder verderben; denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, der Heilige in deiner Mitte, und ich will nicht in Zornglut kommen“ (Hos 11,8.9).
Gottes Erbarmungen werden hier direkt mit Seiner Heiligkeit verbunden! Er sagt sozusagen: „Die Tatsache das ich Barmherzigkeit zeige, ist ein Beweis dafür, dass ich der Heilige bin.“ Hast Du schon mal darüber nachgedacht? Mit anderen Worten ausgedrückt: „Wenn ich ein Mensch wäre, dann würde ich jetzt aufgrund des furchtbaren Versagens von Ephraim meinen Zorn über dieses Volk ausgießen. Doch weil ich kein Mensch bin, sondern Gott, der Heilige, deshalb werde ich mich über mein Volk erbarmen.“
Wie wunderbar ist unser Gott! Er, der Vater der Erbarmungen (vgl. 2.Kor 1,3), ist voll innigen Mitgefühls und barmherzig (vgl. Jak 5,13). Barmherzigkeit (französisch: miséricorde) bedeutet soviel wie: Gottes Herz in unserem Elend! Ja, Er ist reich an Barmherzigkeit (vgl. Eph 2,4) und Seine Erbarmungen sind jeden Morgen neu (vgl. Klgl 3,22.23).
Wir, die wir von neuem geboren sind und göttliches Leben besitzen, sollen Nachahmer Gottes sein. Der Herr Jesus forderte Seine Jünger dazu auf und sagte: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ (Lk 6,46). Paulus schreibt: „Seid nun Nachahmer Gottes, als geliebte Kinder, und wandelt in Liebe“ (Eph 5,1-2). Als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte werden wir als erstes dazu ermahnt herzliches Erbarmen anzuziehen (vgl. Kol 3,12). Als der Herr Jesus einem Gesetzgelehrten das Gleichnis von dem Barmherzigen Samariter erzählte, waren Seine letzten Worte: „Geh hin und tu du ebenso“ (Lk 10,37).
Bist Du in der Regel typisch menschlich oder wird in Deinem Leben sichtbar, dass Du heilig und deshalb anders bist? Spiegelst Du die Barmherzigkeit Gottes in dieser elenden Welt wieder? Sei ein Nachahmer Gottes und schwimm gegen den Strom!
Artikelreihe: Herrlichkeiten des Heiligen
Gott, der Retter Durch und durch gut!Vorheriger Artikel Nächster Artikel