2018-10-09

Der Heilige Gottes

„Wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist“ (Joh 6,69).

Es muss für Maria ein unvergesslicher Augenblick gewesen sein, als der Engel Gabriel, der vor Gott steht (vgl. Lk 1,19), in ihr Zimmer trat und sagte: „Der Heilige Geist wird auf dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden“ (Lk 1,35). Sie sollte das auserwählte Gefäß sein, um „das Heilige“ zur Welt zu bringen - den Sohn des lebendigen Gottes. Unfassbare Gnade!

So etwas hatte es noch nie gegeben: Eine Jungfrau wird schwanger und bringt ein einzigartiges Kind zur Welt, das die Erbsünde der Menschheit nicht in sich trägt (vgl. Ps 51,5). „Dieser wird groß sein“ hatte der Engel über Ihn vor Seiner Geburt gesagt, und Jesaja fügt hinzu: „Man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst“ (Jes 9,6).

Szenenwechsel - ca. 30 Jahre später. Zu einer Zeit, als viele Jünger den Sohn Gottes verließen, gab es dennoch zwölf, die nicht von Seiner Seite wichen. Was war es, was diese Männer an der Seite des verachteten Jesus von Nazareth hielt? Sie hatten erkannt, wer Er wirklich war: „Der Heilige Gottes.“

Die zwölf Apostel hatten mit eigenen Augen gesehen, wie Er im Boot schlief und kurze Zeit später mit göttlicher Autorität dem tobenden Wind und den peitschenden Wellen Einhalt gebot. Sie waren von Furcht ergriffen, als das Boot sich während des Sturms zunehmend mit Wasser füllte. Doch nachdem der Sohn Gottes Seine Größe und Majestät offenbarte, lesen wir, dass sie sich plötzlich mit großer Furcht fürchteten und zueinander sprachen: „Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?“ (Mk 4,41).

Als Simon Petrus durch ein anderes Wunder die Augen dafür geöffnet wurden, dass sein Schöpfer - der Heilige Gottes - neben ihm stand, fiel er vor Ihm nieder und sagte: „Geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr“ (Lk 5,8). Das Bewusstsein der Größe seines Meisters und Seiner unmittelbaren Gegenwart überwältigte ihn und bewirkte, dass er seine eigene Sündhaftigkeit erkannte. Plötzlich wurde ihm klar: Ich passe nicht zu dieser heiligen, einzigartigen Person.

Auch Johannes fiel zu den Füßen des Heiligen nieder, als er Dessen Augen sah, die wie eine Feuerflamme leuchteten, und Sein Angesicht, dass wie die Sonne strahlte (vgl. Offb 1,16-18). Doch nachdem diese beiden Jünger von der Herrlichkeit Jesu überwältigt waren, hörten sie beide die wunderbaren Worte: „Fürchte dich nicht!“ Mit diesen beruhigenden Worten nahm der Sohn Gottes ihnen die Angst. Petrus bekam daraufhin den Auftrag, Menschen für Seinen Herrn zu fangen. Johannes empfing weitere Einsicht in die Herrlichkeit Seiner Person sowie die Aufgabe, das Buch der Offenbarung zu schreiben.

Wer ist Jesus Christus für Dich und was bewegt Dich dazu, Ihm in dieser Welt nachzufolgen? Wann warst Du das letzte Mal in Seiner Gegenwart von Seiner Größe so überwältigt, dass Du Deine eigene Sündhaftigkeit erkannt hast? Warum gab der Sohn Gottes Petrus direkt nach dem gewaltigen Fischfang den Auftrag, ein „Menschenfischer“ zu werden? Was kannst Du für Dein Leben daraus lernen?

J.P.S.


Artikelreihe: Herrlichkeiten des Heiligen

Einzigartig und unvergleichlich Die Herrlichkeit des Schöpfers


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